Menschliche Herausforderungen an den Tourismus im digitalen Zeitalter
Belgique GenerationZNicolas Délétroz vom WTO (Walliser Tourismusobservatorium) nahm am vierten Frankophonie Treffen des e-Tourismus teil, das in der belgischen Region Wallonien vom 23. bis zum 25. Juni stattfand. Leitthema war die aktuelle und zukünftige menschliche Herausforderung an die Berufe und Kompetenzen in der Welt des E-Tourismus. Wir publizieren hier die Zusammenfassung unserer Kollegen des kanadischen Tourismusobservatoriums, des Tourismuslehrstuhls Transat. Der Text wurde von Maïthe Levasseur verfasst (http://veilletourisme.ca/author/maithe/).
25 Teilnehmer aus Belgien, Frankreich der Schweiz und von Québec sind zusammengekommen und haben gegenüber den Akteuren der touristischen Industrie die Früchte ihrer Überlegungen präsentiert. Hier nun die hauptsächlichen Empfehlungen von Jean-Luc Boulin von der Mission des Offices de Tourisme et Pays Touristiques d’Aquitaine (http://aquitaine-mopa.fr/) (MOPA) und Paul Arseneault, Professor für Unternehmensführung und touristische Organisationen an der Abteilung für städtische und touristische Studien an der ESEG UQAM in Québec.
Empfehlungen für die institutionellen Führungsorganisationen
Die Gemeinschaft der touristischen Akteure beleben
Die Rolle des Moderators der touristischen Gemeinschaft wird in den kommenden Jahren zunehmen und wird durch einen sinnvollen Einsatz des Digitalen unterstützt. Der Tourismus von morgen wird gemeinschaftlich sein, das heisst, dass er eine breit angelegte Teilnahme aller touristischen Akteure enthalten wird: touristische Dienstleister, Residente und andere Akteure werden in den Empfang miteinbezogen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Führungsorganisation der Destination (OGD) dafür sorgen, dass die Internethilfsmittel von allen gut genutzt werden, um damit für die Schaffung von zusammenhängenden und optimalen touristischen Erfahrungen zu sorgen.
Loslassen: die Permanenz der Veränderung integrieren
Die traditionellen Führungsmodelle lösen sich auf und machen flexibleren Methoden Platz, die neueren Werten entsprechen nouvelles générations (http://veilletourisme.ca/2015/05/19/la-generation-z-auf-travail/). Früher übliche Hierarchien werden in Zukunft genauso wenig angebracht sein wie unflexible Arbeitszeiten. Die beste Methode um das Funktionieren einer Equipe zu optimieren, besteht darin präzise Ziele zu definieren und gleichzeitig Platz für Improvisation zu lassen, als Voraussetzung, um diese Ziele erreichen zu können.
Beleben Sie die Innovation im E-Tourismus
Die OGD haben die Aufgabe die Innovation innerhalb ihrer Strukturen und auch bei ihren Partnern anzuregen. Um eine kontinuierliche Überwachung zu garantieren, müssen die OGD von morgen in der Lage sein die Entwicklung ihrer Umgebung zu verstehen und Veränderungen voraussehen. Die OGD muss dementsprechend Träger dieser Inspiration sein und die gute praktische Umsetzung der Aktivitäten anregen.
Empfehlungen für die Unternehmen
Ihr bestes Kapital: Ihre menschlichen Ressourcen
Es handelt sich dabei um das wichtigste Gut eines touristischen Unternehmens, noch vor den Infrastrukturen. Nur dank dem Personal funktioniert die gesamte touristische Dienstleistung. Dazu sind die Angestellten an vorderster Front für die Kundenbeziehung verantwortlich – eine Garantie für den Erfolg, oder für den Misserfolg einer Dienstleistungsorgansiation.
Führen Sie digital und horizontal
Die hierarchische Dimension verblasst dabei und die digitale Verantwortlichkeit wird nicht mehr einer einzelnen Person überlassen, wie es zuvor ein Webmaster wahrnehmen konnte.
Jeder muss sich miteinbringen und die Begleitung durch die Fachleute wie auch die Ausbildung werden wesentlich.
Werten Sie Ihr Frontpersonal auf
Heutzutage ist die Mehrheit der Angestellten im Tourismus oft unterqualifiziert, wenig geschätzt und unterbezahlt. Dennoch kann man ein zunehmendes Bewusstsein der Bedeutung der Kundenbeziehung wahrnehmen, bei dem alle involvierten Personen auf dem Kundenparcours eine Schlüsselrolle spielen, ebenso kann eine zunehmende Automatisierung einer gewissen Anzahl von Aufgaben festgestellt werden. Die touristischen Unternehmen der Zukunft betrachten in diesem Zusammenhang das Empfangspersonal als ein wesentliches Element. Dieses Personal muss deshalb (http://veilletourisme.ca/2012/05/23/empoyes-heureux-meilleure-performance/) bezüglich der Entlöhnung, der Ausbildung, des Vertrauens und seiner Selbständigkeit adäquat aufgewertet werden. Die touristische Industrie muss deshalb ab sofort seine Angestellten, die manchmal als schlecht bezahlt und mürrisch gelten, anders wahrnehmen und ihre Kultur ändern.
Die Ausbildung: eine Investition
Es ist wichtig aus dem Ausbildungsangebot für die Angestellten Kapital zu schlagen. Es handelt sich dabei nicht einfach um die Methode zur Entschädigung einer Ressource. Die Weiterbildung ist unerlässlich, um den praktischen Entwicklungen gerecht werden zu können. Sie gewinnt auch eine neue Wichtigkeit mit der Ankunft der Z und Y Generation auf dem Arbeitsmarkt, zwei Generationen die es gilt zur Verbundenheit anzuregen. Mit ihnen wird sich eine neue Form der Führung bilden, welche die Bildung als reale Investition integrieren muss. Dies wird eine Rückkehr zur Leistung, zur Reputation, zur Qualität und zur Attraktivität bringen.
Empfehlungen für die Dozenten im Tourismus
Öffnen Sie sich den Unternehmen
Egal ob es die Grundausbildung (Gymnasium oder Universität) oder die Weiterbildung betrifft, es besteht eine Notwendigkeit sich mit Vertretern von touristischen Unternehmen zu verbinden, die über gute Kenntnisse ihres Tätigkeitsfeldes verfügen. Die Intervention von Fachleuten im Unterrichtswesen führt zu einem vermehrten Austausch und ermöglicht auf diese Weise eine bessere Anpassung der Programme an die schnelle Evolution der Unternehmenswelt. Die Unternehmen ihrerseits sind an der Ausbildung interessiert, damit die Diplomierten oder andere Teilnehmer über die entsprechenden Kompetenzen und die notwendigen Kenntnisse zur Erhaltung der Lebensfähigkeit der Betriebe verfügen.
Lernen Sie zu lernen: Kompetenzantreiber
Die Dozenten müssen vermehrt ihre Horizonte öffnen, um ihre Kurse konstant mit Informationen aus der touristischen Umgebung zu bereichern. Verschiedene neue Konzepte und Arbeitsstrategien sind nicht das Ergebnis von universitärer oder Forschungsarbeit, sondern entstammen eher den Überlegungen von Fachleuten oder von Beratern, die sie identifiziert und einsatzbereit gemacht haben. Paul Arseneault zitiert aus dem Internet de séjour(http://veilletourisme.ca/2012/08/08/internet-de-sejour-bonjour-que-nous-suggerez-vous-aujourdhui-2/). Diese Überlegungen müssten den Dozenten bekannt sein und sich in ihren Kursen reflektieren. Es ist notwendig diese Kenntnisse zu erörtern, sie zusammenzuführen um möglichst viele positive Synergien zu schaffen.
Die neuen digitalen Ausbildungsformen beherrschen
Das Universum der Ausbildung verändert sich, unterstützt durch Technologien. Neue Methoden stehen zur Verfügung wie MOOC (massive online open courses), Onlineseminare, Anwendung der micromoments (http:veilletourisme.ca/2015/06/17/vous-avez-dit-snacking-content/), Ausbildung mittels mobiler Anwendungen, spielerische Ausbildung usw. Jeder Lehrer und Dozent müsste ein wenig an den neuen Ausbildungsmethoden schnuppern und über eine mögliche sachdienliche Integration in seine Lehrtätigkeit nachdenken, um durch diese Erneuerung die touristischen Akteure besser begleiten zu können. Das Digitale ist nicht das Ende der Innovation und bietet auch nicht den bequemsten Weg. Es erschüttert die bisherigen die Handlungsweisen und bringt vor allem menschliche Herausforderungen, mit denen sich die touristische Industrie im Verlaufe der kommenden Jahre weiterhin auseinandersetzen muss.
Besuchen Sie die vollständige Power-Point Präsentation mit folgendem Link:
Quelle(n)
- Arseneault, Paul et Jean-Luc Boulin. «Enjeux humains, métiers et compétences à l’horizon 2025», Francophonies de l’e-tourisme 2015. conférence du 25 juin 2015.