Immaterielles kulturelles Erbe und partizipativer Tourismus, eine nachhaltige Investition

Chine TourismeExperientiel

Synthese vom 25. Oktober bis zum 10. November 2013

Immaterielles kulturelles Erbe verkauft sich gut

Heutzutage gibt es nur wenige Gesundheitshotels, welche eine Kombination von Naturtherapien und einer Anwendung der neusten Kenntnisse aus der westlichen Medizin anbieten. Gewisse Anzeichen sprechen allerdings dafür, dass in naher Zukunft solche Einrichtungen zahlreicher sein werden. Denn das Bedürfnis, das eigene Wohlbefinden zu steigern und etwas für die eigene Gesundheit zu tun, ist in unserer Gesellschaft sehr ausgeprägt. Aufgrund unseres hektischen Alltags und den damit einhergehenden Problemen wie beispielsweise Schlafschwierigkeiten, unausgeglichene Ernährung und Stimmungsschwankungen, verspüren wir immer mehr das Bedürfnis, ein Leben in Einklang mit der Natur zu führen. Insbesondere die  älter werdenden Baby Boomer betreiben einen grösseren Körperkult als ihre Vorgängergeneration, und sind auch offener gegenüber exotischen Wohlfühlanwendungen. Dies bestätigt ausserdem eine kürzlich erschienene Studie, welche von Wellness Tourism Worldwide (WTW) durchgeführt wurde. Ausserdem wurde im Rahmen der Studie herausgefunden, dass alle Befragten auch während der Ferien ihre auf die eigene Gesundheit bedachte Lebensweise einhalten. Mit anderen Worten wollen Geschäfts- und Ferienreisende auch während ihrer Reisen nicht auf ihre täglichen auf dem Laufband zurückgelegten 10 km und eine ausgewogene, leichte Ernährung verzichten. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist in der Tat grundlegend für all diejenigen, welche sich um ihre Gesundheit sorgen. Deshalb ist es auch nicht erstaunlich, dass der kulinarische Tourismus ein wichtiger Verbündeter des Wellness-Tourismus, aber auch des Gesundheitstourismus ist. Der Boom des chinesischen Tourismus ist ein weiterer der 6 grossen Trends, welche die Gesellschaft Skift in der Tourismuswelt identifiziert hat. Der Bericht „The Rise of the Chinese Independent Traveler“, der von derselben Gesellschaft herausgegeben wurde, hält fest, dass die neue Generation der chinesischen Reisenden, welche zwischen 25 und 44 Jahre alt ist, bereit ist, Geld auszugeben, da sie Vertrauen in ihre finanzielle Zukunft hat. Als Einzelkinder haben diese „kleinen Kaiser“ die volle Aufmerksamkeit ihrer Eltern genossen und sind es somit gewohnt, sofort belohnt zu werden. Ausserdem haben sie eine bessere Ausbildung genossen als der durchschnittliche Chinese. Sie reisen bevorzugt auf eigene Faust und interessieren sich beispielsweise eher für die Lebenskunst der Franzosen, als für deren Geschichte. Um dieser Art von Bedürfnissen gerecht zu werden und die Besucherströme der von der UNESCO klassifizierten Sehenswürdigkeiten zu reduzieren, setzt die UNESCO auf die Vermarktung immaterieller Kulturgüter. Ihre Strategie besteht darin, die Einwohner in touristische Projekte einzubeziehen mit dem Ziel deren Lebensqualität zu verbessern. Dies ist beispielsweise beim sogenannten nightswapping ein bisschen der Fall. So buchen die Mitglieder der Seite Cosmopolithome.com eine oder mehrere Übernachtungen in der Wohnung eines anderen Mitglieds, müssen selbst jedoch den anderen Mitgliedern diese Möglichkeit auch anbieten. Das Bedürfnis einer Gemeinschaft zuzugehören, hat auch die neue Positionierung des Skigebiets Val Thorens (Savoie) beeinflusst. Ein anderes Beispiel: In Österreich haben die Marketing-Verantwortlichen eine Kampagne unter dem Motto „Lebensfreude“ gestartet, welche auch für Volkskultur wirbt. Dies obwohl Skifahren in Österreich - insbesondere unter den Jungen  - nach wie vor nichts an Attraktivität eingebüsst hat.    

Grosse Investitionen in Hinblick auf die Wintersaison

Obwohl ein Drittel der Wintersportler unter 30 Jahre alt ist, messen diese der Sicherheit auf den Pisten grosse Bedeutung zu. Diesbezüglich ist das Skigebiet Dolomiti Superski in Italien geradezu ein Paradebeispiel. Davon zeugen die Investitionen, welche im Herbst 2013 getätigt wurden. Diese kontrastieren sehr mit den nur schwach ausfallenden Investitionen in der Hotellerie. Die Riesneralm punktet dieses Jahr erneut mit einer Innovation: Beim sogenannten „cross-ride-track“ handelt es sich um eine 500 Meter langen Track mit Steilkurven, Hügeln und Jumps, welcher allen Freeridern offen steht. Zwar weniger innovativ als der „cross-ride-track“ oder das Skispring-Erlebnis in Dijon jedoch umso romantischer ist das mystische Vollmond-Erlebnis, welches Ski-optimal Hochzillertal Kaltenbach für die Skifahrer bereit hält. In den französischen Alpen gibt es im Bereich der Bergimmobilien eine Neuigkeit: die Einrichtung der Internetseite „Alpes Ski Resa“, welche Aufenthalte in den Bergen anbietet. In der Schweiz wird für diesen Winter die Rückkehr der ausländischen Touristen erwartet, insbesondere deswegen, weil grosse Investitionen im Bereich der Bergbahnen, aber auch im Bereich der Beherbergung getätigt wurden. Ausserdem weist alles darauf hin, dass sich die Erholung der europäischen Wirtschaft positiv auf den Schweizer Tourismus auswirkt.