Zusammenarbeit im Tourismus setzt Synergien bei der Gestaltung des touristischen Angebots frei
SportDHiver Hotellerie InnovationSynthese vom 9. bis zum 22. November 2013
Zusammenarbeiten, um eine gemeinsame Vision zu verwirklichen, aber wie?
Aufgrund der Landschaftszersiedlung, der Luftverschmutzung und aus wirtschaftlichen Überlegungen müssen die energieeffizientesten Transportmittel gefördert werden, welche verhältnismässig wenig Boden beanspruchen. In Zukunft sollte man also auf das eigene Auto verzichten und vermehrt den öffentlichen Verkehr nutzen, zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs sein. Dieser Paradigmenwechsel kommt insbesondere der Eisenbahn zugute. Nichtsdestotrotz herrscht beim Interessenverband der Eisenbahnen in der Westschweiz (Ouestrail) zurzeit ein Unbehagen. Der Verbandspräsident Claude Hêche ist der Meinung, dass der regionale öffentliche Verkehr aufgrund ungenügender finanzieller Mittel in Gefahr ist. Denn wie soll man ein attraktives finanzierbares Angebot im Bereich des öffentlichen Verkehrs gestalten, wenn die kritische Schwelle in Bezug auf die Baudichte und die Nutzung nicht erreicht ist? Diese Frage rückt jedoch in den Hintergrund, weil heutzutage die Meinung vorherrscht, in erster Linie den Bau von Infrastruktur einzuschränken und ein Transportsystem via eine zentrale Leitung der Verkehrsentwicklung und der Verkehrsströme einzurichten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es unerlässlich, die Massnahmen in Bezug auf die Probleme im Bereich der Stadtentwicklung, des Landschaftsschutzes und des Verkehrs abzustimmen und zu koordinieren. Obwohl der Bund, die Kantone und die Gemeinden in Sachen Planung und Finanzierung ihre jeweiligen Kompetenzen haben – wie es der Walliser Staatsrat kürzlich in seinem an Doris Leuthard adressierten Brief in Erinnerung rief – können wohl nur gemeinsame Anstrengungen zum gewünschten Erfolg führen.
Erfolgreiche touristische Produkte als Indikatoren für die Bedürfnisse der Kunden
Unzufriedenheit herrscht bei den Wallisern auch in Hinblick auf die Berner Konvention: Die Kantonsregierung soll den Austritt fordern. Auch wenn böse Zungen das Gegenteil behaupten, gibt es diese Woche aber auch Grund zur Freude im Kanton: der Snowpass Wallis, der den Zugang zu 2´400 km Pisten ermöglicht, ist nun erhältlich. Und noch eine erfreuliche Nachricht für die Walliser Wirtschaft: In Saillon haben die Bauarbeiten für das zweite Bäderhotel begonnen. Das zukünftige Viersterne-Hotel, welches vom Lausanner Architekturbüro Richter-Dahl Rocha & Partner AG für die Gruppe Boas entworfen wurde, wird voraussichtlich 2016 seine Türen öffnen. Das stellt eine Qualitätssteigerung dar, wie dies gemäss dem „Syndicat national des résidences de tourisme“ (SNRT) auch für die Unterkünfte in den Bergen der Fall ist. Die Wohnungen werden immer geräumiger und komfortabler, um den Bedürfnissen einer anspruchsvollen Klientel zu genügen. Mehr Komfort gibt es nicht nur in der Ausstattung, sondern auch bei den Dienstleistungen: so schätzen immer mehr Kunden einen schnellen und kostenlosen Wifi-Internetzugang sowie die Lieferung ihrer Einkäufe direkt in ihre Unterkunft. In der Hotellerie scheint aber ein gratis Frühstück für die Kunden noch wichtiger zu sein als der Internetzugang über Wifi. Von dieser Tatsache lassen sich Austria-Kiosk und Unwired Networks jedoch nicht allzu sehr beeindrucken: Sie haben ihren digitalen Zeitungsstand am GAST digital Kongress in Salzburg vorgestellt. Bei „Pierre et vacances“ sollte das neue „early check-in“ ein Erfolg werden: so haben Kunden, welche einen Zuschlag zahlen, die Möglichkeit, ihre Ferienwohnung bereits um 12 Uhr zu beziehen, anstatt erst um 17 Uhr und können so von einem zusätzlichen Skihalbtag profitieren. Vorausgesetzt natürlich, dass es Schnee hat!
Als Antwort auf die Klimaerwärmung und um nicht den Launen des Wetters ausgesetzt zu sein, setzt Günter Aloys auf die Downhill Bubbles. Dabei handelt es sich um vollständig überdachte Skipisten. So kann der Schnee vor der Sonne geschützt werden. Je nach vorherrschenden Wetterbedingungen kann das Dach jedoch auch geöffnet werden. Ebenfalls um die Frage des dauerhaften Schnees geht es im österreichischen Pilotprojekt Snowfarming, bei welchem ein Schnee-Recycling durchgeführt wird. Diese zwei wagemutigen Projekte stehen für die Zukunft des Skitourismus. Ein vollständiges Bekenntnis zur nachhaltigen Entwicklung erfordert nicht nur einen Einsatz im Bereich der ökologischen Energiepolitik – wie dies in Les Gets in der Haute-Savoie der Fall ist – sondern auch sichere Infrastruktur und die Förderung des Wintersports unter den Jugendlichen. Die Bergbahnen tragen viel zum Erreichen dieses Ziels bei, die Kosten dafür sind jedoch enorm. Die Bergbahnen haben oft Mühe, diese Kosten zu tragen, auch wenn sie von externen Geldern unterstützt werden. Hierbei könnte der World Ski Awards Abhilfe schaffen: seine Gewinner werden nämlich entsprechend belohnt. Der Schweizer Tourismuspreis Milestone wurde dieses Jahr an zwei Bauerhöfe vergeben, was Beweis genug dafür ist, dass Authentizität und der Reiz des Ursprünglichen durchaus verführen können. Übrigens, ab Januar 2014 wird Agritourismus Schweiz mehr als 600 touristische Leistungsträger, welche im ländlichen Raum tätig sind, zusammenführen, um deren Sichtbarkeit auf dem Markt zu stärken. Aber auch die in den Städten tätigen Leistungsträger organisieren sich, um mehr Kunden anzuziehen. Gemäss des Global Trends Report 2013 ist das Wichtigste nicht, zwischen Stadt und Land zu unterscheiden, sondern Produkte und Dienstleistungen anzubieten, welche innovativ sind und sich vom Alltäglichen abheben. Diesbezüglich bietet die technologische Innovation oft einen Wettbewerbsvorteil.