Kultur, Option Tourismus
SegmentDeClientele TourismeALaMontagne BigData CultureSynthese vom 29. Juni bis zum 12. Juli 2014
Sag mir, wer du bist und ich sage dir, was du willst
Das Tourismusbüro des Kantons Waadt ist sich der Bedeutung der digitalen Welt hinsichtlich Image und Kundenbindung bewusst und hat deswegen in den Bereich e-Tourismus investiert und lanciert nun einen externen Informationsdienst mit Hilfe einer mobilen App. Diese wurde vom start-up Unternehmen EDSI-Tech entwickelt und nennt sich „Guide – Lake Geneva Region“ und definiert somit eine räumlich abgegrenzte touristische Marke. Die App ist gratis und in mehreren Sprachen verfügbar. Die App ist deswegen interessant, weil sie persönliche Empfehlungen beinhaltet, welche in Echtzeit übertragen werden, und das Ganze offline! Bei der Anmeldung gibt der Nutzer sein Alter an, sowie sein Geschlecht und seine Interessen. Durch ein akustisches Signal weist die App den Besucher auf die regionalen Sehenswürdigkeiten hin, welche sich in der Nähe des Besuchers befinden und seinem Geschmack entsprechen könnten. Durch diese App soll das Erlebnis des Reisenden vor Ort gesteigert und sein Konsum von touristischen Produkten erhöht werden (es ist möglich online-Angebote zu buchen - und dies seit Anfang Juli zu günstigen Konditionen dank der abnehmenden Roaming Kosten). In naher Zukunft und auf Grundlage des Web 3.0, hoffen die Tourismusakteure des Kantons Waadt die digitalen Daten der Reisenden für sich zu nutzen, um die touristischen Ströme zu messen, die Marketingstrategien anzupassen und ihre Produkte entsprechend der Interessen der Besucherinnen und Besucher zu verbessern.
Überall auf der Welt findet man Beispiele dafür. So z.B. die Initiative des Komitees des Tourismusdepartements von Bouches-du-Rhône, welches die Daten des Telekommunikationsanbieter Orange analysiert hat, um die Bewegungsströme und die touristischen Besucherzahlen eines Ortes zu messen. Oder auch Atout France, welches mit Hilfe des Tools Forwardkeys die erwartete Zahl der Reisenden der 12 französischen Flughäfen erfahren möchte, um so den günstigsten Zeitpunkt zu kennen, um ihre Marketingkampagne zu lancieren in Abhängigkeit der Buchungsperioden. Die Big Data verändern die Ausgangslage des Tourismus. Diese braucht man als zusätzliche Unterstützung für die Verwaltungsinstanzen der Destinationen, wenn es darum geht, je nach touristischen Strömen den physischen oder eben den digitalen Empfang vorzuziehen (im Tourismusbüro oder ausserhalb). So werden durch den touristischen Empfang sozusagen alle erreichbar.
Überall und von allen empfangen, werden die Touristen denn auch wirklich mit Freude empfangen? Das Regionale Tourismuskomitee Paris Ile-de-France und die Handels- und Industriekammer Paris Ile-de-France zweifeln daran. Aus diesem Grund haben sie eine Sensibilisierungskampagne in die Wege geleitet, welche die Erwartungen der ausländischen Gäste zum Thema hat. Diese fand im letzten Jahr statt. In diesem zweiten Jahr der Sensibilisierung weihen sie ausserdem eine ganz neue Internetseite ein, welche sich an die ausländischen Touristen wendet. Dabei darf nicht vergessen werden, dass sich Paris untern den Top 10 Destinationen in Europa befindet. Auf dieser Website können die ausländischen Touristen mit Hilfe einer interaktiven Karte herausfinden, in welchen Geschäften, Hotels und Restaurants in Paris und Umgebung welche Sprachen gesprochen werden. So kann der Tourist die Frage stellen, die er gerne möchte, ohne sich die Formulierung in der fremden Sprache im Kopf mehrmals zu recht zu legen. Nicht alle Touristen haben jedoch dieselben Sorgen. Wenn es für manche Touristen eine Erleichterung darstellt, in ihrer Muttersprache empfangen zu werden, machen sich andere eher Sorgen wegen der Sicherheit, der Zuverlässigkeit eines Taxifahrers, in Bezug auf die klimatischen Bedingungen oder die Möglichkeiten ein Auto zu mieten. Nur die Geschäftsreisenden aller Nationalitäten haben eine Sorge gemeinsam, nämlich einen auf Anfrage verfügbaren Arbeitsplatz zu finden (siehe easyWORK, bei Mercure). Gemäss einer Studie, welche vom Tourismusobservatorium von La Réunion durchgeführt wurde, hat jede Nationalität eine ganz bestimmte Reisesorge. Die Franzosen beispielsweise machen sich viele Gedanken zu den all-inclusive Angeboten: ist der Mehrwert des Angebots wirklich interessant? Die Chinesen wiederum scheinen sich Sorgen um ihre Eltern zu machen, welche sie auf ihren Reisen begleiten. Die Berner Stiftung Claire & George könnte für sie die ideale Lösung anbieten. Diese Stiftung organisiert nämlich Ferien in Hotels für Kunden, welche die Hilfe von Spitex (spitalexterne Hilfe und Pflege) benötigen. Ein Konzept mit Zukunft.
Kultur in den Bergen – ein Erfolg
Das touristische Angebot in den Bergen wird immer grösser und floriert während des ganzen Jahres und dies trotz der Klimaveränderung. Damit das überhaupt möglich ist, erweist sich ein Investitionsfonds, der für die Planungsunternehmen der Berggebiete bestimmt ist, wie derjenige, welcher kürzlich durch das Cluster Montagne et Savoie Angels kreiert wurde, als Segen. Aber ist es überhaupt nötig, grosse Investitionen zu tätigen, um die Kunden an sich zu binden? Nicht nur. So ist es vernünftig, die bereits bestehenden Spezialeinrichtungen so gut wie möglich zu nutzen und so zu planen, dass die bestehenden Einrichtungen einbezogen werden oder auch temporäre Installationen. Mountain Bike, Barfuss-Wandern und wöchentliche kreative Kurse haben bereits einen bestimmten Erfolg. Um das Interesse der Kunden aufrecht zu erhalten, sind kulturelle Veranstaltungen wie die „Résidence artistique 2014 der Stiftung 3-D“ unentbehrlich. Sie sprechen ein grosses Publikum an, darunter auch junge Leute. Und das ist sehr gut so. Individuell oder in einer Gruppe, mit der Familie oder Freunden,junge Leute sind für die Tourismusakteure in Sachen Informationen von grossem Interesse. Die Jugendlichen tauschen sich innert kürzester Zeit über Kulturelles aus. So verdankt der Spot „Wallis – ins Herz gemeisselt“, welcher zum Spot des Monats Mai gewählt wurde, seinen Sieg zu einem grossen Teil sicherlich den Jugendlichen, welche abgestimmt haben. Die kulturellen Aktivitäten hängen also auf jeden Fall auch mit der Nutzung durch Jugendliche zusammen.