Verzicht auf Zwischenhändler

ReseauSocial Culture

Synthese vom 12. bis zum 23. August 2014

Das grosse Come back des Direkverkaufs von Übernachtungen ?

Gemäss einer vom Institut für Tourismus (ITO) der HES-SO Wallis durchgeführten Studie machen in der Schweizer Hotellerie die Direktverkäufe von Übernachtungen immer noch den grössten Teil aller verkauften Übernachtungen aus. Trotz dem Erfolg grosser online Buchungsplattformen wie booking.com, welche die Hoteliers dazu bewegen, ihr Buchungsportal zu verbessern oder sich auf einer regionalen Plattform zusammenzuschliessen, werden in der Schweiz noch mehr als zwei Drittel der Logiernächte von den Hoteliers direkt an ihre Kunden verkauft. Travel Weekly’s stellt ebenfalls eine Zunahme der Direktbuchungen in Ferienzentren vom Typ „a-ja Resort“ für Pauschalangebote fest. Laut Professor Pietro Beritelli ist dieses Konzept auf jeden Fall besser für eine unbeständige Kundschaft geeignet als ein Hotel mit einer mittleren Qualität und 20 Zimmern.

Doch kommen wir nochmals auf die Direktbuchungen zurück: Ohne geeignetes Hilfsmittel kann sich das Kundenmanagement jedoch rasch als anstrengend erweisen und den Hotelier in Schwierigkeiten bringen. Die Verwendung eines CRM und erst recht eines „Electronic Consumer Relationship Managements“ (e-CRM) kann dabei jedoch Abhilfe verschaffen, indem sämtliche Kundenbeziehungen zentral verwaltet werden. Eine solche Lösung hat zahlreiche Vorteile, z.B. die Automatisierung der Abläufe, die Kostenkontrolle, eine Abnahme der zeitaufwändigen persönlichen Kontakte und die Rückverfolgbarkeit. Verschiedene Funktionen ermöglichen es, Buchungsanfragen weiterzuleiten und zu bearbeiten, gezielte Marketing-Kampagnen durchzuführen und neue Verkaufsgelegenheiten wahrzunehmen, indem auf eine fundierte Datenbank zurückgegriffen werden kann. Das Besondere an den e-CRM Lösungen ist, dass diese auch über Verbindungspunkte zu den sozialen Netzwerken wie LinkedIn, Facebook oder Twitter verfügen, und so die Aktivitäten der registrierten Kunden integriert werden können. Diese sozialen Netzwerke gewinnen weiterhin an Bedeutung, weshalb sie unbedingt beim Management der Kundenbeziehungen berücksichtigt werden sollten. Nicht zuletzt weil Facebook und Twitter bald neue Verkaufskanäle werden könnten. Dies ist übrigens in den USA bereits der Fall: der Facebook-Nutzer kann das Produkt eines Anbieters kaufen, ohne das soziale Netzwerk verlassen zu müssen. Es verfügen jedoch nur 9% der vom ITO untersuchten Hotels eine e-CRM Lösung. Damit die Produktivität gesteigert werden kann, wäre eine baldige Modernisierung in diesem Bereich sinnvoll.

Campen mit Dinosauriern

Erwachsene, welche sich in ihre Kindheit zurückversetzen möchten und dieselben Privilegien geniessen möchten wie das junge Publikum werden an der nächtlichen Pyjama-Party vom „New Mexico Museum of Natural History and Science“ teilnehmen. Sie können ihren Schlafsack zu Füssen eines Tyrannosaurus installieren, genauso wie es ein sechsjähriges Kind tun würde und sich Geschichten „à la Franck Plasse“ aus der aufregenden Erwachsenenwelt erzählen. Die Nacht gehört ihnen. Im etwas näher gelegenen Bern sieht die kulturelle Agenda konventioneller aus, das angebotene Erlebnis sollte man jedoch nicht verpassen. Auf einer Fläche von 1200 m² bringt die Ausstellung über die Pfahlbauer und ihre Behausungen, welche zwischen 4300 und 800 v.Chr. an den Ufern der Seen im Alpenraum erbaut wurde, den Besucherinnen und Besuchern alltägliche Gegenstände unserer Urahnen, welche teilweise im Gletschereis gefunden wurden, wie beispielsweise die Ausrüstung des neolithischen Jägers aus dem Schindejoch (Berner Oberland), näher. Im Park des historischen Museums Bern kann man zwei nachgebaute Pfahlbauten besichtigen. Übernachten kann man darin jedoch nicht.

Eine «Tyrolienne» verleiht Flügel

Im Département Savoie (F), auf einer Höhe von mehr als 3000 Metern, löst die höchste Tyrolienne Europas die stärksten Gefühle aus. Sie überwindet eine Distanz von 1300 Metern mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h. Die Wagemutigen, welche die Tyrolienne im Rhonetal testen wollen, welche zum Anlass des 55. „Foire du Valais“ installiert wurde, müssen sich mit einer Abfahrt von einer Minute und zehn Sekunden auf einem Seil von 1123 Metern Länge und einer Geschwindigkeit von 85 km/h begnügen… auch nicht schlecht, oder? Diejenigen, die sich eher von der französischen Tyrolienne angezogen fühlen oder von den Skipisten dort, sollten den Ski Bus testen. Dieser befördert die Touristen von den Flughäfen Lyon, Genf und Chambéry sowie von den Busbahnhöfen Annecy, Albertville und Chambéry bis vor die Tore der Skipisten. Die Herausforderung für diesen Ski Bus besteht darin, sich an die Launen des Wetters anzupassen. Denn die Touristen würden es wohl nicht schätzen, ihre erste Skistunde aufgrund einer mit Schnee belegten Fahrbahn zu verpassen. Wetterbedingte Probleme kennt Chamonix auch; die Hotelbelegung richtet sich nach dem Wetter, obwohl das Sommerangebot sehr vielfältig ist. Der Wissensdurst im Bereich Naturphänomene löscht eine neue mobile App, welche in Echtzeit Hochwasser und Steinschläge anzeigt. Ob diese App sinnvoll ist, gilt es noch herauszufinden, denn es ist nicht ganz einfach für einen Amateur die Gefahr einzuschätzen, welche ein solches Naturereignis mit sich bringt.