Nachhaltiges Design mit einer persönlichen Note: Werte, die sich bezahlt machen
ApplicationMobile ReseauSocial TourismeHivernal BigDataSynthese vom 20. Oktober bis zum 31. Oktober 2014
Reisende mit Smartphone sorgen für neue Standards
Mit dem Aufkommen und bei der heute intensiven Nutzung der sozialen Netzwerke haben die Unternehmen begriffen, dass es für sie immer wichtiger wird, ihre Aktivitäten auf den entsprechenden Webseiten anzupreisen. Wenn Tourismusmanager die Zeit finden, sich mit Social Media zu beschäftigen, stellt sich ihnen aber schnell einmal folgende Frage: Auf welches Social Media sollen wir setzen? Die Antwort hängt von den Zielsetzungen ab. Geht es darum, den Bekanntheitsgrad zu steigern und den "Hype" zu bedienen, ist Facebook vermutlich wichtiger als LinkedIn. Will man hingegen die Reichweite der Firmenkommunikation verbessern, muss man herausfinden, wo sich das Zielpublikum bewegt. Für einige Unternehmen ist dann LinkedIn besonders relevant, für andere vielleicht eher Instagram, Pinterest, Google+ oder auch Twitter. Bei den Reisenden sind vor allem Facebook und die visuellen sozialen Netzwerke sehr beliebt. Deshalb dürften sich Anstrengungen von Reisebüros auf Facebook, Instagram und Pinterest auch besonders bezahlt machen. Gut möglich, dass Facebook schon bald von Ello überholt wird. Für 2015 bietet Facebook allerdings fünf Funktionalitäten, die dieses Netzwerk für digitale Marketing-Strategien vorerst unumgänglich machen: gezielte Wahl des Publikums nach persönlichen bzw. ähnlichen Interessen, Integration von Veröffentlichungen, Ende des Like-Gaitings, Promotion von Videos und Events sowie erweiterte Suchfunktion.
Nun reicht aber die richtige Wahl der Social Media Plattform nicht aus. Man muss zudem Persönlichkeiten finden, die bei der Followers-Community als Informationsvermittler fungieren. In den letzten Jahren haben sich die PR-Profis – deren Berufsbild sich übrigens grundlegend verändert hat – das entsprechende Know-how angeeignet. In den sozialen Netzwerken ist Kommunikation ohne zeitliche Verzögerung möglich, was auch die Verwendung der sozialen Netzwerke auf mobilen Geräten begünstigt: 48% der Facebook-Nutzer rufen die Website nur auf ihrem mobilen Gerät auf, vorwiegend über eine App. In drei Jahren dürfte der Internetverkehr sowieso vorwiegend mobil ablaufen. Völlig klar, dass unter diesen Umständen der Gratis-WLAN-Zugriff von den Reisenden als eine selbstverständliche Hoteldienstleistung vorausgesetzt wird, wollen sie doch ihre Reiseimpressionen per App und Instant-Übermittlungsdienste jederzeit teilen können. Letztere sind vor allem in Asien sehr beliebt, wo Facebook immer noch den ersten Platz belegt. Gleich hinter Facebook folgen aber Apps wie „WeChat“ und „Line“, die im Vergleich zu 2013 Wachstumsraten von je 13% und 11% verzeichnen. Smartphones dienen nicht nur der Übermittelung von Informationen, sondern übernehmen zunehmend die Rolle eines persönlichen virtuellen Assistenten. Zahlreiche Apps wie "Expedia" und "Kayak" helfen bei der Suche nach einem Restaurant und erledigen dort auch gleich die Reservation der gewünschten Plätze. Mit dem neuen "Just for you" wird alles noch viel einfacher: TripAdvisor nutzt die Search-History des Surfers sowie seine Feedbacks auf der Website, um für ihn genau zutreffende Reiseempfehlungen abzugeben. Das sieht dann so aus: Ein Internetnutzer hat auf TripAdvisor bei einer früheren Suche unter "Stil" die Kriterien "Leise", "Charmant" und "Luxuriös" angeklickt, TripAdvisor wird ihn in Zukunft ganz gezielt zu entsprechenden Angeboten führen. Für einen Kunden, der früher einmal ein Hotel als "zu klassisch" eingestuft hat, wird TripAdvisor entsprechende Ergebnisse gar nicht mehr anzeigen. Anders gesagt werden Big Data auf pertinente Art und Weise genutzt – pertinent nicht nur für den Kunden sondern auch für den Reisedienstleister. Trotzdem gilt weiterhin, dass Fotos sich stärker auf das Verhalten der Kunden auswirken als Textinformationen, wie aus einer neuen Studie von TripAdvisor hervorgeht. Wie dem auch sei, das Ruby Hotel in Wien versucht, sich den neuen Trend mit der Einführung seines "SuitePad" zunutze zu machen, und diese virtuellen Rezeptionsdienste auf dem Tabletcomputer werden die Kunden des Hotels bestimmt begeistern. Um die mobilen Erwartungen der Kunden zu erfüllen, kann die Reisebranche schliesslich auch auf "Apple Pay" zählen. Vorteil für den Dienstleister: Apple Pay verkürzt den Verkaufszyklus und verbessert die Umwandlungsraten. In den USA hat sich der Transaktionswert der NFC-Zahlungen (kontaktloses Bezahlen) zwischen 2012 und 2013 verdoppelt und insgesamt 1,59 Milliarden USD erreicht. Die Fragmentierung des Markts – neue Akteure positionieren sich auf einem immer härter umkämpften Markt – gebietet jedoch Vorsicht. Vielleicht kommt es demnächst zu einer Konsolidierung, ausgelöst durch die Einführung von "Zapp", einer neuen Zahlungsmittelform, die von mehreren englischen Banken gestützt wird?
Design auf dem Weg zum Gipfel
Die Schweiz, Wiege des Wintertourismus, feiert 2015 150 Jahre Wintertourismus. Am 14. Juli 1865 wurde nämlich das Matterhorn zum ersten Mal bezwungen, und zwar vom Engländer Edward Whymper. So wirkt es wie eine Bestätigung für den Pionierstatus der Schweiz und ihre hervorragenden Leistungen in Sachen Tourismus, wenn gemäss Lonely Planet Zermatt auf dem 4. Platz der Orte liegt, die es im Jahr 2015 zu besichtigen gilt. Die "Diva unter den Destinationen in den Bergen" glänzt insbesondere auch dank der neuen Hörnli-Hütte, dem Ausgangspunkt für die Matterhorn-Besteigung. Design und Nachhaltigkeit sind heute Schlüsselbegriffe und die neue Hörnli-Hütte folgt einem Trend, der im Hotelsektor immer wichtiger wird. Bei der Umgestaltung oder Konzeption neuer Anlagen lassen sich Hoteliers zunehmend von der natürlichen Umgebung inspirieren und bei der Gestaltung der Innenräume setzen sie immer mehr darauf, der lokalen Identität Ausdruck zu geben. Auch wird Design breiter zugänglich gemacht. Früher war Design gesunden, finanzkräftigen Personen vorbehalten; heute werden teilweise die Auflagen für Behinderte bei der Konzeption sorgfältig berücksichtigt und subtil integriert. Hotelzimmer oder Massenlager: Das WellnessHostel 4000 liefert den Beweis für die Demokratisierung des Designs. Es wurde vor einem Monat eröffnet und bietet Luxus zu erschwinglichen Preisen, was bei jungen Reisenden mit Sicherheit Anklang findet. Es ist wichtig, die Bedürfnisse von jungen Kunden zu verstehen und sich ihnen anzupassen, denn diese Bevölkerungsgruppe besetzt eine Schlüsselfunktion für das Wachstum und den Erfolg einer Marke im Tourismusbereich. Die Berge sind übrigens für junge, abenteuerlustige Leute sehr attraktiv sind.