Die besten Erfolgsrezepte für den Herbst

Tendance

Synthese vom 16. bis zum 28. September 2015

Gemeinsamkeit bringt Erfolg

In den USA und Kanada, aber auch in Europa, verfolgen zahlreiche DMO (Destination Management Organisations) innovative Strategien und verwenden diverse Instrumente, um ihre Leistung zu steigern. Im Jahr 2014 erstellte die „Destination Marketing Association International“ (DMAI) diesbezüglich ein Inventar mit der Absicht eine Best-Practice-Übersicht herauszugeben. Das Ergebnis ist diesen Sommer erschienen. Unter anderem findet man darin erklärt, wie „Wonderful Copenhagen“ (WoCo) zu einem ganzen Netzwerk von Unternehmen gekommen ist, mit dem es seine finanziellen Risiken teilt. Ein weiterer Beweis dafür, dass das Konzept der Share Economy nicht mehr wegzudenken ist. In der gleichen Publikation wird auch die US-amerikanische Stadt Portland genannt, die Dienstleistungen von Airbnb und Uber in ihr Angebot integriert hat. Ja: Das New Hospitality Business bietet Möglichkeiten für gute Geschäfte.

Share-Aufenthalte liegen im Trend: Gemäss einer von EasyVoyage durchgeführten Studie hat sich die Zahl der Franzosen, die sich für diese Reiseform interessieren, zwischen 2013 und 2015 mehr als verdoppelt, nämlich von 5% auf 11%. „Share“ bedeutet hier nicht, dass man nicht allein unterwegs ist; es handelt sich vielmehr darum, dass Unternehmen der Share-Economy berücksichtigt werden. Dies ermöglicht es Alleinreisenden, gewisse Nachteile zu umgehen, denen sie normalerweise ausgesetzt sind. Zwar erhöht allein die Tatsache, dass man allein reist, die Chancen andere Menschen kennen zu lernen, aber man ist auch viel Unbill ausgesetzt und verbringt viel (zu viel) Zeit mit sich selbst. Wenn man mit dem Alleinsein Mühe hat, ist der Aufenthalt bei einer Privatperson eine gute Lösung, die der Reise einen Zusatz-Touch an Leichtigkeit verleiht. Dank Airbnb und ähnlichen Plattformen ist der Share-Aufenthalt zu einer idealen Reiseform geworden, die somit einen schnellen Zuwachs vor allem bei Alleinreisenden begünstigt. In Australien hat das entsprechende Tourismus-Segment zwischen 2007 und 2011 bereits um 20% zugenommen, was bestätigt, dass Alleinreisende einen rasant wachsenden Markt darstellen. Die zunehmende Bedeutung von Sharing, das sich über Internetplattformen organisiert, wird den Trend weiter verstärken. Jonathan Mildenhall, Marketingdirektor bei Airbnb, ist der Meinung, dass die Herausforderung nicht darin besteht, Reisende vom Sharen zu überzeugen, sondern genügend Anbieter von Wohnraum zu finden, damit man der Nachfrage überhaupt gerecht werden kann.

Das grosse Potenzial der Share Economy ist auch ausserhalb des touristischen Sektors belegt. So hat das Büro 6T in Paris herausgefunden, dass Uber Erstaunliches und bisher wenig Bekanntes bewirkt, nämlich eine zahlenmässige Abnahme der Fahrzeuge. Ein bei Uber angemeldetes Fahrzeug wird zu 36% für die Freizeit genutzt und „ersetzt heute vier Privatwagen sowie drei Parkplätze“. Wenn man nur schon an die Probleme denkt, die mit überirdischem Parken in unseren Städten verbunden sind, ganz zu schweigen von der Verschandelung des Stadtbildes, dann muss diese Nachricht geradezu begeistern! Eine weitere Information aus der 6T-Studie ist interessant: In der Schweiz ist Uber bei den Studierenden beliebt. Auf dem Weg zum internationalen Unternehmen kann sich Uber sehr darüber freuen, denn Studierende entwickeln gerne Gewohnheiten, die lange währen – was für Uber gefüllte Kassen verspricht.

Schliesslich hat der Share-Gedanke auch in Graubünden und im Tessin bei 44 Akteuren der Tourismusbranche eingeschlagen. Um die Klippen der saisonalen Schwankungen bei der Beschäftigung besser zu umschiffen, teilen sie ab dem Winter 2015 ihre Angestellten. Das Projekt zeigt, dass man sich nicht nur des Problems bewusst ist, sondern dass die sozio-ökonomischen Akteure und die Vertreter der Gebietskörperschaften auch dazu bereit sind, eine gemeinsame Lösung durchzusetzen.

Performance lässt sich designen

Um den Kunden zu einer Buchung zu bewegen, muss man ihn beim Such- und Reservationsprozess unterstützen. Den Kauf erleichtern bedeutet schon beinahe in Versuchung führen. Deshalb ist Mehrkanal-Navigation so wichtig (Computer, Smartphone) und eine App wie Scratchpad ein Muss. Der Nutzer kann damit den Verlauf seiner Internet-Suche abspeichern, um ihn später z.B. auf seinem Smartphone wieder aufzunehmen. Google bietet übrigens fortan die Möglichkeit der Hotelsuche direkt auf Google und Google Maps.

Wichtig ist auch, dass der Nutzer im richtigen Moment zur Tat schreitet und seine Reservation vornehmen kann. Der richtige Moment ist dann, wenn der Nutzer beim Suchen nach Inspiration von einem Bild bewegt wird, das bei ihm und seinen Reisevorstellungen anklingt, so dass er der Versuchung nicht mehr widerstehen kann. Entsprechende Reservationsfunktionen für Foto- und Videoanwendungen existieren bereits, z. B. bei Instagram und Pinterest.

Um zu verhindern, dass der Nutzer den Reservierungsvorgang mitten im Prozess abbricht, gilt es ein paar Grundregeln zu beachten: Den Kunden in Bezug auf die Sicherheit seiner Zahlungsübermittlung beruhigen, die Zahl der auszufüllenden Felder so klein als möglich halten, darauf verzichten, dass der Kunde sich anmelden muss, und die Navigation auf einem mobilen Gerät einfach gestalten.