Tendenzen: die monatlichen Erkenntnisse des WTO

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März 2017

Wellness und Gesundheit bringen den Tourismus in Schwung

Gemäss Global Wellness Institute stehen jährlich weltweit 691 Millionen Reisende In Verbindung mit Wellness. Die Ausgaben im Zusammenhang mit dem Wellness-Tourismus erreichen mehr als 482 Milliarden Dollar. Für 89% dieser Aufenthalte war die Wellness der zweitwichtigste Grund ihrer Reise, während es für 11% unter ihnen sogar das Hauptmotiv war.

Für eine Mehrheit wird der Tourismus durch Besuche im Spa, in Thermalbädern oder auch durch die Teilnahme an Yoga Klassen charakterisiert. Er wird häufig durch andere Aktivitäten wie Shopping, den Besuch touristischer Attraktionen und kulinarischer Entdeckungen ergänzt. Auch wenn die Wellness das zentrale Element einer Reise bildet, so äusseren sich die Aufenthalte häufig im Umfeld einer einzigartigen Erfahrung wie Ashrams* oder Yoga Rückzüge.

Mit fast 202 Milliarden Dollar Ausgaben ist der US-amerikanische Markt am lukrativsten. Der asiatische Markt, der hauptsächlich durch China getragen wird, zeichnet sich durch ein exponentielles Wachstum aus. Die Europäer ihrerseits können am meisten Aufenthalte in Verbindung mit Wellness verzeichnen (250 Millionen im Jahr 2015). 2015 befand sich die Schweiz mit 9,2 Millionen Reisen und Ausgaben, die annährend 13 Milliarden Dollar erreichten, an 11. Stelle unter den Top 20 der Märkte.

Frankreich, das sich auf diesem Podest an dritter Stelle befindet, hat die Bedeutung der Wellness Aktivitäten und des Thermalismus erfasst. 2016 haben die französischen Thermalbäder 570‘000 Kurgäste mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 18 Tagen empfangen. Die 90 Thermal-Kurorte, 100 Bäderanlagen und 770 erfassten Quellen generieren einen jährlichen Umsatz von 900 Millionen Euro und sorgen für 100‘000 direkt und indirekt induzierte Arbeitsplätze. Dies beweist, dass es diesem Sektor gut geht und hat zur Folge, dass von 2016 bis 2021 Investitionen in der Höhe von 820 Millionen Euro vorgesehen sind.

*Wort aus dem Sanskrit, das im Buddhismus entweder eine Periode nach der Suche einer spirituellen Loslösung oder den Ort, wo man sich dieser Meditation widmet, bezeichnet (le-dictionnaire.com).

Airbnb bringt seine Bauern auf dem touristischen Schachbrett in Position

Kurz vor der Lancierung seiner Applikation „Trips“ in Paris, die demnächst auch in den provenzalischen Destinationen eingesetzt wird, hat Airbnb angekündigt, 1 Milliarde Dollar bei 40 Privatinvestoren beschafft zu haben. Die amerikanische Plattform wird nun mit 31 Milliarden Dollar bewertet. Zwei grosse Ankündigungen folgten in derselben Woche derjenigen von Facebook, betreffend seines neuen „Features“ „City Guide“. War dies ein Kalenderzufall oder ein Einschüchterungsversuch? Sicher ist auf jeden Fall, dass sich Airbnb, seit die Plattform Gewinne verzeichnet (zweites Semester 2016), auf einem aktiven Expansionskurs befindet und seine Investitionen und Partnerschaften vervielfacht.

Noch im Februar hat Airbnb Luxury Retreats den kanadischen Spezialisten für Luxusvermietungen, der bereits annähernd 3000 Villas in 90 Destinationen anbietet und weltweit 500‘000 Kunden zählt, zurückgekauft. Während sich Airbnb zu Beginn auf günstiges Miet-Sharing konzentrierte, lässt diese neue Strategie seinen Rivalen Expedia erbleichen, der ganz auf HomeAway setzt, die sich ebenfalls in der Vermietung von Häusern und Villen zwischen Privaten positioniert. Der Rückkauf von Luxury Retreats erscheint nur auf den ersten Blick überraschend. Bei genauerem Hinschauen zeigt sich, dass die Anzahl der ganzen Unterkünften, die auf dieser Plattform angeboten werden, in den vergangenen Jahren stark ausgebaut wurde. Den Beweis dafür findet man auch im Wallis und in der übrigen Schweiz.

Gleich anschliessend hat Airbnb den Kauf von Tilt, einem Startup im Bereich des Geldtransfers zwischen Privaten, abgeschlossen. Um von dem Expertenwissen dieser kreativen Startups profitieren zu können, ist die kalifornische Gesellschaft eine Partnerschaft mit Station F eingegangen, die einem Campus für Jungunternehmen gewidmet ist.

Mit einer derartigen Diversifizierung ihres Portefeuilles und den entsprechenden Investitionen hält Airbnb Kurs in Richtung eines neuen Geschäftsmodells, das demjenigen eines Reiseveranstalters entspricht.

Zukünftig genügt Skifahren alleine nicht mehr

Diversifizieren wird zum Leitgedanken für die Tourismusfachleute, die sich um ihre Kundschaft mit dem Ziel kümmern wollen, einen abwechslungsreichen Urlaub zu verbringen. Die Wintersportstationen bleiben nicht zurück. Nur Skifahren alleine genügt nicht mehr!

Die Touristen wollen lediglich „Disneyland auf dem Gletscher“ bedauern einige. Dieser Verlust des Bergesprits wird jedoch lediglich philosophische Konsequenzen haben. Einige befürchten jedoch, dass dieses erweiterte Angebot an Aktivitäten das Skifahren konkurrieren könnte, ohne dabei dieselben Einnahmen zu erzielen. Dies entspricht aber nicht der allgemeinen Ansicht, denn nicht alle Feriengäste fahren Ski und die Umwandlung des Skigebiets in eine Art Attraktionspark scheint bei den aktuellen Tendenzen unausweichlich.

Beim Feiern legen sich die französischen Stationen mächtig ins Zeug. In diesen Stationen, wo das Après-Ski Leben mindestens so wichtig ist wie das Skifahren, finden die Feste nicht nur am Abend, sondern ganztags und inmitten der Skipisten statt. Kennen Sie das Schnee Rugby? Falls dies nicht der Fall ist, drängt sich ein Besuch in der Station von Menuires auf. 

Und das Fatbiking im Schnee sagt Ihnen nichts? Sie sollten es versuchen. Denn im Februar auf verschneiten Wegen oder auf einem zugefrorenen See bei beissender Kälte zu rollen, liegt in Kanada im Moment sehr im Trend. Und diejenigen, die eher eine besinnlichere Aktivität bevorzugen, haben die Wahl zwischen einem Besuch im Belvédère des Ecrins, einer Panoramaplattform, die sich über einem Abgrund von 1500 Metern befindet, oder nordischen Aktivitäten, wie Skiwandern mit Seehundfellen, Schneeschuhlaufen oder mit Schlittenhunden fahren. Sie werden schliesslich Erholung bei einer Soiree in einem Fünfsterne Chalet finden oder Sie können sich im ganz neuen Wellenbad vergnügen.

Die junge Kundschaft zu gewinnen, ist eine grosse Herausforderung der Bergstationen. Um mit diesen Kunden, die es bevorzugen ihre Fotos in den sozialen Netzwerken zu teilen, besser kommunizieren zu können, beabsichtigt die Station les Deux Alpes, ab 2018 eine Hochleistung Wi-Fi-Verbindung in ihrem gesamten Skigebiet zu installieren. Der Fortschritt kann nicht gestoppt werden.

Die Walliser Stationen folgen dieser Tendenz mit dem espace clubbing als Beispiel, der diesen Winter in den Höhen von Crans-Montana kreiert wurde.