Tendenzen: die monatlichen Erkenntnisse des WTO
SegmentDeClientele Chine Nature GenerationZ ReservationEnLigne SuisseMai 2017
Die Musik und ihre Festivals
Innerhalb von zehn Jahren hat sich der Markt der Live-Musik, über eine Konzentration des Angebots, zutiefst verändert. Dies geschah vor allem durch das Auftreten von verschiedenen nordamerikanischen Gesellschaften wie Live Nation, die daran sind alle Sektoren der Branche unter Kontrolle zu bringen, indem sie die Artisten mit Exklusivverträgen versuchen anzubinden. Die Schweiz, die in dem Zusammenhang im weltweiten Vergleich unbedeutend ist, scheint bei der Wachstumspolitik von Live Nation keine Rolle zu spielen. Die Schweizer Festivals sind froh, dass sie so ihre Unabhängigkeit gegenüber dem neuen nordamerikanischen Giganten zu bewahren vermögen.
Auf der anderen Seite zeigt eine von der „association Petzi“ publizierte Studie das wirtschaftliche und soziale Gewicht der Clubs und kleinen Festivals der aktuellen Musik in der Schweiz auf. 2014 haben insgesamt mehr als 2,2 Millionen Personen an durch die Clubs und kleinen Festivals organisierten Veranstaltungen unseres Landes teilgenommen. Die Vereinigung hält zudem fest, dass ihre Mitglieder jedes Jahr annähernd 100 Millionen Schweizer Franken in die Schweizer Wirtschaft fliessen lassen.
Da schon bald die Festivalsaison beginnt, soll kurz ein Blick auf die Entwicklung des Komfort Campings im Umfeld der Schweizer Open Airs geworfen werden. Die sich ausbreitende Tendenz des Komfort Campings, die schon seit einiger Zeit die europäischen Festivals beschäftigt, feiert diesen Sommer auch im Paléo Festival von Nyon Premiere. Bunte Hütten, mit „echten“ Matratzen ausgestattet, empfangen die Festival Besucher. Die Pal’Asse genannte, kostenpflichtige Zone, wird in diesem Sommer erstmals in dem berühmten Camping des Paléo eingerichtet und bleibt übrigens für die Inhaber eines Festival-Abonnements ohne Kostenzuschlag.
Tierwelt und alpine Chalets: die Schweiz lanciert ihre Sommertourismus Kampagne
Schweiz Tourismus hat seine Sommer-Tourismus Kampagne lanciert, die ein Budget von 45,5 Millionen Schweizer Franken aufweist und mit dem Label „Back to nature“ ausgestattet ist und sich ganz auf den sanften Tourismus ausrichtet. Dieses Jahr wird ein grosser Teil der touristischen Angebote auf die Beobachtung der Wildtiere und auf Unterkünfte in Alphütten und alpinen Chalets, die fest im Herzen der Schweizer verwurzelt sind, ausgerichtet sein. Die Kampagne von Schweiz Tourismus surft also auch auf der Welle, die authentischen Erfahrungen im experimentellen Tourismus sucht, der derzeit sehr in Mode ist. Unter den vorgeschlagenen Neuigkeiten, befinden sich 250 auf die ganze Schweiz verteilte alpine Chalets, die online reserviert werden können. Bei dieser Gelegenheit wurde die Homepage der Schweizer Parks www.parks.swiss völlig überarbeitet.
Der Berg will die Jungen zurückgewinnen
Die Frequentierung der Berge und die Wintersportaktivitäten durch die Jungen, verzeichnen seit einigen Jahren einen konstanten Rückgang. Es gibt jedoch immer mehr Stimmen bei den Tourismusfachleuten, die diese Entwicklung nicht einfach akzeptieren wollen, sondern die davon überzeugt sind, dass die Jungen ihren Platz in den Bergen haben. Es kann sich dabei um einen Tages- oder einen ganzen Ferienaufenthalt handeln, oder sogar darum, in den Bergen zu leben.
Das Projekt „Génération Montagne“, das durch Auvergne-Rhône-Alpes Tourisme lanciert wurde, will die Ausbildung neuer Skifahrer fördern, welche zu Trägern des alpinen Tourismus von morgen werden sollen. In Châtel, das zu den „Portes du Soleil“ gehört, erfolgte der Startschuss für dieses Projekt. Die Wahl des Ortes erfolgte nicht zufällig. Die „Vallée d’Abondance“ verfügt mit seinen Ferienzentren über eine Beherbergungsstruktur, die sich ganz besonders für den Empfang junger Leute eignet. Die Initiative will in erster Linie junge Gruppen und Leute zwischen 8 und 25 Jahren zu einem Aufenthalt ermutigen. Eine der Hauptanliegen besteht darin, das aktuelle Bild, welches die Jungen von den Bergen haben, zu korrigieren. Während diesen Aufenthalten soll aufgezeigt werden, dass die Berggebiete nicht unbedingt auf grosse Anstrengungen angewiesen sind, um aufgewertet zu werden. Sie sind auch nicht isoliert oder abgehängt, sondern ganz im Gegenteil äusserst geeignet, um eine Vielfalt von Spielaktivitäten im Freien anzubieten.
Die Online Verkaufsmöglichkeiten der touristischen Aktivitäten
Attraktive Aktivitäten anzubieten ist eine gute Sache, aber es muss auch noch gelingen diese bekannt zu machen und auf eine effiziente Art und Weise zu kommerzialisieren, was beispielsweise über das Internet erfolgen kann. Während diese Praxis bislang hauptsächlich im Beherbergungssektor angewendet wurde, können wir dieses Phänomen nun auch bei den Dienstleistern der touristischen Aktivitäten beobachten. Wir kennen bereits Viator, und seit Kurzem bietet Yologuid den Lieferanten touristischer Aktivitäten, die Möglichkeit ihre Angebote auf gemeinschaftlichen Plattformen gratis, ohne Kommission und ohne Einschränkung der Ergebnisse, zu referenzieren. Parallel zu diesen für Aktivitäten spezialisierten Plattformen, sind die grossen Akteure des e-Tourismus daran ihren Kunden dynamische Pakete anzubieten, die weit über die eigentlichen Dienstleistungen wie Transport und Beherbergung hinausgehen. Die aktuell bekanntesten Beispiele sind Airbnb Trips und Google Trips.
Promotion der Märkte und Evolution der touristischen Praxis
Mit dem Ziel die Attraktivität seines Gebietes bei der internationalen touristischen Kundschaft zu verbessern, hat das Gebiet des Mont-Blanc als Dach von Europa und Gipfel des Tourismus in Frankreich, den contrat de destination Mont-Blanc lanciert. Unter dem Dach einer starken internationalen Marke tragen die Destinationsverträge auch zu einer besseren Übersicht des touristischen Angebots bei. Gemäss Marc Béchet, Direktor von Rhône-Alpes-Tourisme, soll das starke Image des Mont Blanc erlauben, zu der bisherigen Kundschaft aus Europa, vermehrt neue aussereuropäische Kundensegmente zu akquirieren. Man verfolgt das Ziel innerhalb von fünf Jahren die Anzahl der Besucher aus China, Indien, Südkorea, den Vereinigten Staaten, Kanada, Japan und Taiwan zu verdoppeln.
Um den Bedürfnissen dieser neuen Kundschaft gerecht zu werden, muss ihren soziokulturellen Charakteristiken Rechnung getragen werden und die Dienstleistungen und Infrastrukturen müssen entsprechend angepasst werden. Wenn man eine Dienstleistung nach Mass anbieten will, setzt dies voraus, dass Faktoren wie der Sprache, den Traditionen und den Sitten des Ursprungslandes Rechnung getragen werden. Es muss beispielsweise auch ganz besonders auf die Nummerierung der Zimmer Acht gegeben werden, um Unglücksnummern zu vermeiden. Eine telefonische Unterstützung gehört dazu und es müssen Fernsehsender in Mandarin angeboten werden. Die Zimmer müssen mit Wasserkochern ausgestattet und Grüntee-Beutel verfügbar sein. Sich für eine Feng-Shui Zimmereinrichtung zu entscheiden, gehören zu den Details, welche die Hoteliers pflegen müssen, wenn sie sich im Einklang mit der chinesischen Kultur befinden möchten.
Wenn es sich hier um eine Tendenz handelt, die in Zukunft wirklich eine Stärke des Bergtourismus werden kann, so wird auf jeden Fall die Suche nach Abgeschiedenheit von einigen Experten als „the next big thing„ des Luxustourismus wahrgenommen. Touristische Erfahrungen auf der Basis von Sinneserfahrungen sind nicht unbedingt neu, dabei wurde bislang lediglich Erlebnisse mit dem Geruchssinn vernachlässigt. Kürzlich haben sich nun Hotels und Tourismusbüros, unter ihnen auch dasjenige von Bern, im Geruchstourismus positioniert.