Gruppenunterkünfte im Wallis – wie weiter?

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Die Gruppenunterkünfte stellen nachweislich einen wichtigen Sektor der Schweizer und Walliser Tourismuswirtschaft dar. In der Schweiz wird eine Grosszahl der Gruppenunterkünfte von der Organisation CONTACT groups.ch vertreten, welche ein Jahresvolumen von annähernd 2 Millionen Übernachtungen generiert. Am 19. April 2016, trafen sich etwa 50 Tourismusschaffende in Siders, um über die Zukunft der Gruppenunterkünfte zu debattieren. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von CONTACT groups.ch und dem Walliser Tourismus Observatorium organisiert. Am Vormittag stellte das Observatorium die Resultate der mit CONTACT groups.ch national durchgeführten Umfrage vor. Insgesamt wurden 3700 Betriebe angeschrieben, darunter über 500 Häuser aus dem Wallis. In der Gegenüberstellung der Umfrageresultate der Walliser Betriebe mit denen aus der restlichen Schweiz werden Unterschiede deutlich: Im Wallis haben die Übernachtungszahlen, wie auch der Umsatz der befragten Betriebe seit 2010 stetig abgenommen. Diese Fakten belegen den generell schlechteren Geschäftsgang der Walliser Gruppenhäuser im Vergleich zur restlichen Schweiz. Ausschlaggebend für den beobachteten Trend in diesem Sektor sind unterschiedliche Faktoren, u.a. Frankenstärke, Abnahme der Skilager, zunehmende Konkurrenz durch Low-Cost Ferienanbieter oder der Einfluss der Sharing Economy.  

Die Umfrage brachte auch andere Herausforderungen zu Tage, denen sich die Beherberger annehmen müssen. Jeder zweite Gruppenunterkunftsbesitzer bestätigt z.B., dass sein Angebot nicht mehr alle Wünsche seiner Gäste erfüllt. Er ist sich darüber bewusst, dass er hohe Investitionen auf sich nehmen muss, wenn er seine Unterkunft modernisieren und somit die Attraktivität der Infrastruktur halten und verbessern will. Die Erwartungen der Gäste nach mehr Komfort haben in den vergangenen Jahren zugenommen und bedeuten hohe finanzielle Anstrengungen, um diesen gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang präsentierte Herr Eric Bianco, Leiter der kantonalen Dienststelle für Wirtschaftsentwicklung, die verschiedenen Instrumente des Wallis für die finanzielle Unterstützung kommerziell betriebener Tourismusunterkünfte.  

Das Observatorium und CONTACT groups.ch, die Initianten der Veranstaltung, sind erfreut über die konstruktive Mitarbeit der anwesenden Touristiker am Workshop in Siders. Viele interessante Themen und Überlegungen wurden diskutiert und Lösungsansätze formuliert. Das wohl am meisten besprochen Thema des Tages war die Kooperation zwischen den Tourismusakteuren. Zum Beispiel die Zusammenarbeit verschiedener Unterkünfte, um ihre Anliegen besser vertreten zu können, oder die Zusammenarbeit mit anderen Tourismusdienstleistern zur Schaffung gemeinsamer Angebote. Der gemeinsame Wille der Unternehmer, die Erwartungen ihrer Gäste zu erfüllen, wurde dann auch in zwei Vorträgen von Unterkunftsbesitzern aus der Lenzerheide, respektive dem Wallis nochmals unterstrichen. Marcelline Kuonen von Valais/Wallis Promotion hat diesbezüglich auch konkret aufgezeigt, dass der Gast heute „ins Zentrum aller Überlegungen“ gestellt werden muss, damit sein Aufenthalt zu einer positiven Erfahrung wird. 

Die Anpassung der Branche an die neuen Management- und Marketinginstrumente ist ebenfalls lückenhaft. CONTACT groups.ch präsentierte in diesem Kontext die neue Softwarelösung „GroupsOffice“. Mit dieser web-basierten Managementlösung kann der Beherberger sämtliche Prozesse verwalten und automatisieren, von der Offertanfrage bis hin zur Rechnungserstellung am Ende des Aufenthalts. Mit bald 40 Jahren Branchenerfahrung konnte CONTACT groups.ch den Teilnehmern viele Tipps zur optimalen Verwaltung der Unterkünfte und den angemessenen Umgang mit den Gästen mitgeben. Eric Imstepf von Valais Excellence zeigte konkrete Beispiele, wie wichtig heute die richtige Kommunikation mit den Gästen ist, vor allem wenn es um Problembehandlungen geht. Qualitätsverbesserungen können auch über Weiterbildung und den Einsatz neuer Technologien erreicht werden. Isabelle Frei von ritzy* stellte in diesem Zusammenhang das reichhaltige Angebot an Kursen und Tagungen für Touristiker im Kanton vor.  

 

Die Resultate der Umfrage

Link zuer Studie

Die Präsentationen, welche während des Workshops gezeigt wurden, finden Sie hier:

Erfolgsstrategien für den Walliser Tourismus und was das für die Gruppenunterkünfte bedeutet, Teil 1Teil 2. Valais/Wallis Promotion, Marcelline Kuonen

Zusammenarbeit in der Destination Lenzerheide (Best Practice). IG Gruppenunterkünfte Lenzerheide, Adelina Rischatsch

Erfolgsstrategien von Gruppenunterkünften in Ayent (Best Practice)Ferienhaus Mayen 2003, Chalet des Flans, Chalet des Rousses, Marco Aymon

Qualität in der Administration von Gruppenunterkünften. CONTACT groups.ch, Sylvie Perret

Weiterbildung für Vermieter von Gruppenunterkünften, ritzy* weiterbildung, Isabelle Frei

Qualität: Was bedeutet das für Gruppenunterkünfte? (F). Valais Excellence, Eric Imstepf

Worauf legen Gruppengäste heute wert?. CONTACT groups.ch, Christina Aenishänslin

Die Unterstützung des Kantons zugunsten der GruppenunterkünfteDienststelle für Wirtschaftsentwicklung des Kantons Wallis, Eric Bianco