Impfung für Tourismus von morgen obligatorisch?

Reisen: Studie zu Impfpass

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Obwohl die Impfkampagne nun europaweit begonnen hat, bleibt mit dem Auftauchen neuer Virus-Varianten die Sicht auf eine «Rückkehr zur Normalität» dennoch ungewiss. Dabei wird die Frage nach einem uneingeschränkten Reisen diskutiert: Die Idee eines Impfpasses für Reisen ins Ausland, zu sportlichen oder kulturellen Veranstaltungen oder auch für Restaurantbesuche ist auf dem Vormarsch. Schweden, Dänemark und auch Spanien haben bereits die Einführung eines elektronischen Zertifikats für die kommenden Monate angekündigt, während Griechenland und Israel über die gegenseitige Anerkennung eines «grünen Impfausweises» sprechen, der ihren geimpften Bürgern eine unbegrenzte Reiseerlaubnis in ihren Ländern gewährleistet. Um die Verfahren auf europäischer Ebene miteinander in Einklang zu bringen, erwägen die 27 EU-Mitgliedsstaaten die Einführung eines gemeinsamen Dokuments, das die Impfung von Personen bescheinigen würde. Auch die Schweiz ist an so einem Dokument interessiert und prüft, gemäss Gesundheitsminister Alain Berset, wie sie sich darauf vorbereiten kann. Die Unternehmen arbeiten bereits an der technischen Umsetzung dieses (dieser) Passes (Pässe)". SITA, das auf Telekommunikation in der Luftfahrt spezialisiert ist, hat angekündigt, dass es an der Erstellung von «Health Protect» arbeitet, einer digitalen Lösung für den Austausch dieser Art von Daten.

 

Im Blickpunkt steht Estland, das in enger Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an einem digitalen Impfausweis arbeitet. Auf der Tourmag-Website wird zitiert: «Dazu gehören ein globaler Rahmen für die Interoperabilität von Gesundheitsdaten, Richtlinien für nationale elektronische Verordnungs- und Abgabesysteme und eine europäische Roadmap für die Digitalisierung der nationalen Gesundheitssysteme». Die Ergebnisse der estnischen Pilotprojekte könnten in den kommenden Monaten de facto Entscheidungen auf europäischer Ebene beeinflussen.

 

Wettlauf zu einem Impftourismus?

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Auch wenn die Impfung «Passepartouts» für Reisen oder soziale und kulturelle Aktivitäten bereitstellt, ist das Auftreten einiger ethisch fragwürdiger Praktiken nicht überraschend.

Nach Florida zum Beispiel, wo die Impfbedingungen flexibler sind als in anderen Bundesstaaten und Nachbarländern, reisen kanadische, brasilianische und argentinische Touristen, um sich impfen zu lassen.

Neben den Individualreisen organisiert sich ein Teil der Tourismusindustrie, insbesondere der Luxussektor, um in diesem Nischenmarkt Fuss zu fassen. Reisebüros wie Gem Tours & Travels und Zenith Holidays nehmen neue Angebote in ihr Portfolio auf. Der Aufenthalt beinhaltet: Transport, Hotelunterkunft, (manchmal) einen kulturellen Besuch und Impfung. Um von beiden Impfvorgängen profitieren zu können, wird die Reise auf mehrere Wochen ausgedehnt. Kein Wunder, dass die Preise für solche Dienstleistungen in die Höhe schiessen.

Auch der britische Luxus-Concierge-Service «Knightsbridge Circle» freut sich, seinen Mitgliedern eine «Business»-Reise nach Dubai inklusive Covid-19-Impfung anbieten zu können. Dennoch will der Tourismus Verband der Vereinigten Arabischen Emirate kein Impf-Tourismusziel werden. Während die Position einiger Staaten noch unklar ist, nehmen andere diese Strategie auf und machen sie sogar zu einem kommerziellen Argument, um ausländische Touristen anzulocken. Dieser Fall trifft auf Kuba zu, das venezolanische Besucher auffordert, sich während ihres Urlaubs auf der Insel impfen zu lassen.

Mit den 100 Millionen Dosen des Impfstoffs Soberana 2, die derzeit hergestellt werden, sollte Kuba genügend Impfstoff für seine Einwohner und für freiwillige Touristen haben. Laut der Huffington Post hat Kuba versprochen, Millionen von Dosen seines kostbaren Serums an Vietnam, Iran, Venezuela und Indien zu liefern – auch wenn der Impfstoff Soberana 2 die letzte wissenschaftliche Phase seiner Forschungstests an Tausenden von Freiwilligen noch nicht bestanden hat und daher noch nicht zugelassen ist. Dennoch bereitet man dort bereits den Tourismus von morgen vor.

Die Weichen sind gestellt, d. h. die Wiederbelebung des Tourismus wird eine Impfung erfordern. Lesen