Das Wetter der Wintersaison 2013/14

Meteo

Methode

Die Niederschläge, die Sonnenscheindauer und in geringerem Ausmass auch die Temperatur gehören zu den wichtigsten Wetterparametern für Touristen. Im Winter spielt die Schneehöhe auch eine wichtige Rolle. Für das ganze Wallis wurden diese Parameter für jeden Monat der Wintersaison 2013/14 mit dem dreissigjährigen Mittel 1981-2010 über sechs Messstationen von MeteoSchweiz verglichen. Es handelt sich um Zermatt (1638 m), Visp (640 m), Montana (1508 m), Sitten (482 m), Gross-Sankt-Bernhard (2472 m) und Aigle (381 m). Für die Schneehöhe wurde ein Vergleich mit dem Referenzmittel um die Monatsmitte berechnet. Dieses Mittel stützt sich jeweils und im allgemeinen auf mehr als 30 Jahre. Die 4 verwendeten Stationen vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos sind: Les Ruinettes (2200 m), Planachaux (1870 m), Montana (1590 m) und Zermatt (1600 m). Dies erlaubt es, einen Wetterrückblick für die vergangene Saison im Wallis zu erstellen. Da das Wochenend- (We) und Feiertagwetter sich für den Tourismus besonders wichtig erweist, wurde ein Durchschnitt einzig für diese Tage und für jeden Parameter separat berechnet.

Anleitung zur Grafikinterpretation

Die Abweichungen (in %) der Niederschlagsmenge (blau), der Sonnenscheindauer (gelb) und der Schneehöhe (grau bis blau) zur Norm wurden in einer Grafik zusammengestellt. Wenn die Abweichungen der Niederschlagsmenge (bzw. der Sonnenscheindauer und der Schneehöhe) negativ sind, erweist sich der betrachtete Monat im Vergleich zum langjährigen Mittel als zu trocken (bzw. zu trüb und schneearm). Wenn alle Abweichungen hingegen positiv sind, deutet dies auf einen Niederschlags-, einen Sonnen- sowie einen Schneehöheüberschuss hin. Wenn positive Temperaturabweichungen (in Grad Celsius) aufgetreten sind, weist dies auf wärmeres Wetter als normal hin.

Dezember 2013: Viel Sonne, trocken und erste Schneefälle in den Bergen an Weihnachten           

Mit einer Temperaturabweichung von nur +0.8°C im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt, war der letzte Monat des Jahres 2013 nur gering milder als üblich. Es muss jedoch zwischen den Berg- und Tieflagen unterschieden werden: Während die Durchschnittstemperatur in den Tieflagen kälter ausfiel (um -0.5°C), wurden in den Bergregionen deutliche Wärmeüberschüsse (von 1.5 bis 2.5°C) gemessen. Dieses Phänomen ist typisch bei stabilen, hochdruckbestimmten Wetterlagen, wie sie während der ersten Hälfte des Monats im Wallis vorherrschten und sich Kaltluftseen entlang des Rhonetals bildeten. Im Gegensatz dazu waren die Dezembermonate der Jahre 2011 und 2012 durch tiefdruckbestimmte Wetterlagen beeinflusst, die Wärmeüberschüsse im Rhonetal und tiefere Temperaturen als üblich in den Bergen verursachten. Der Dezember 2013 war geprägt von überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer (+40% im Vergleich zum Durchschnitt) und vor allem von den fehlenden Niederschlägen (-50% im Vergleich zum Durchschnitt), was typisch ist bei einem vorherrschenden Hochdruckeinfluss. Dieses Hoch wirkte sich auch negativ auf die Schneemenge aus. Sie war in den Skiorten, Mitte Dezember, um etwa ein Drittel geringer, während sie zur gleichen Zeit im 2012 zweieinhalb Mal grösser war als normal. Glücklicherweise verbesserten die ergiebigen Schneefälle der Weihnachtstage die Schneebedingungen deutlich für die Hochsaison. Die Schneemengen lagen sogar leicht über dem Durchschnitt in einem grossen Teil des Oberwallis.

Das Wetter an den Wochenenden und während der Feiertage (21.-31. Dezember) war weniger schön als im Monatsdurchschnitt (geringere Sonnenscheindauerüberschuss und mehr Niederschlag). Im Allgemeinen war das Wetter während dieser Periode aber noch mehrheitlich gut. Die milde Periode der Festtage (Wärmeüberschuss von 2°C) kompensierte die kältere erste Monatshälfte. Der Temperanstieg an Weihnachten brachte sogar manchen Schweizer Skiorten die wärmsten Weihnachten seit Messbeginn (MeteoSchweiz, Klimabulletin vom 10.01.2014 http://www.meteosuisse.admin.ch/web/de/klima/klima_heute/monatsflash/bulletin201312.Par.0001.DownloadFile.tmp/klimabulletindezember2013.pdf )

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Januar 2014: Milde Temperaturen und akzeptable Schneemengen in den Skiorten

Der erste Monat des Jahres 2014 fiel viel milder als üblich aus. Im Wallis wurden Wärmeüberschüsse bis +2.3°C gemessen. Die Schweizer Durchschnittstemperatur war die fünft wärmste seit Messbeginn vor 150 Jahren (MeteoSchweiz vom 10.02.2014 http://www.meteosuisse.admin.ch/web/de/klima/klima_heute/monatsflash/bulletin201401.html ). Vor allem die milden Temperaturen der ersten beiden Dekaden des Januars haben zu diesem Resultat geführt. Die Woche vom 6.-12. Januar war der Höhenpunkt dieser wärmen Periode. Vom 21. an, waren die Temperaturen wieder saisongerecht.

Im Gegensatz zum Dezember 2013 waren im Januar die durchschnittlichen Temperaturüberschüsse höher in den Tieflagen als in den Bergen. Die veränderten Wetterlagen im Vergleich zu Dezember ist für dieses Phänomen verantwortlich: Sie waren tiefdruckbestimmt  - d.h. es entstand kein stabiles Hochdruckgebiet über der Region. Da es meistens bewölkt war, konnten sich kaum Kaltluftseen im Rhonetal bilden. Die Sonnenscheindauer war daher im ganzen Kanton auch defizitär (-23%).

Die Niederschlagsmenge fiel in den verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich aus: Es gab einen markanten Überschuss um den Simplon, einen geringeren im Vispertal und im Chablais (z.B. +17% in Aigle) aber einen Mangel im Zentralwallis (-17% in Sion). Der vorherrschenden Winde aus dem Sektor Süd in den Bergen brachten den Föhn ins Zentralwallis und war somit für diese ungleichen Niederschlagsmengen verantwortlich. In Durchschnitt wurde im Wallis ein leichtes Niederschlagsdefizit gemessen (-6%).

Diese regional unterschiedliche Niederschlagsverteilung ist auch dafür verantwortlich, dass die Schneeverhältnisse stark variieren. Ab Mitte Januar waren die Schneebedingungen in  den meisten Regionen des Wallis akzeptabel. Ende Januar war die durchschnittliche Schneemenge im Wallis sogar nur noch 5% tiefer im Vergleich zum Langjährigen Mittel. Die häufigen Föhnlagen brachten vor allem Schnee in die Regionen Simplon, Zermatt, dem Saas- und Gommertal und etwas weniger in den Südosten des Unterwallis (Arolla, Verbier). Die Störungen vom Atlantik her, brachten auch Schnee ins Chablais. Im Gegensatz dazu wurden die Regionen von Anzère bis ins Lötschental weniger mit Schnee beschert. Die genauen Zahlen zeigen es auf: Schneeüberschuss von 10% in Zermatt, 5% in Planachaux (oberhalb von Champéry), sowohl Mitte wie auch Ende Januar. In Simplon-Dorf war die Schneehöhe sogar drei Mal so gross wie üblicherweise am Ende des Monats. In Les Ruinettes (oberhalb von Verbier) wurde Mitte Monat zuerst ein Rückgang von 8%, am Ende des Monats jedoch ein Überschuss von 4% gemessen. Crans-Montana hat in der gleichen Zeit unter einem markanten Schneemangel gelitten: Um den 16. waren es zirka -50% und am Ende des Monats -33%. Die Karte vom SLF zeigt diese Unterschiede graphisch auf:

(http://www.slf.ch/schneeinfo/Archiv/lwdarchiv/2014/hsrel/de/gif/201401300800_hsrel_de_c.gif)

Zieht man nur die letzten Schulferientage (Mittwoch, 1. bis Sonntag 5. Januar) und die Wochenende des ganzen Monats in Betracht, wurde ein leichter Überschuss an Sonnenscheinstunden von +5% gemessen. Im Durchschnitt, über den ganzen Monat, wurde jedoch ein Defizit verzeichnet. Die wenigen sonnigen Tage waren der 1., 5., 11., 12. und der 25. Januar. Diese 5 Tage machten an sich einen Drittel der Sonnenscheinstunden des Monats aus. Wären alle Tage des Januars so sonnig ausgefallen wie die besagten 5, hätten sich die Sonnenwerte für den Januar 2014 verdoppelt. Wenn man andererseits die Störungen während der gleichen Periode, also dem Ende der Schulferien und aller Wochenenden, ansieht, waren diese, auf das ganze Wallis bezogen, markant erhöht (+50%). Dieser Überschuss kam unter anderem wegen der starken Niederschlägen vom 4. Januar und der weniger ausgeprägten vom 2. Januar zu Stande. Trotz dieser beiden Ausnahmen war das Wetter grundsätzlich an den freien Tagen freundlicher  als an den Werktagen.

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Februar 2014 : Mild, feucht und gute Schneebedingungen in den Bergen

2012 und 2013 fiel der Februar deutlich kälter aus als im langjährigen Mittel von 1981-2010. Die Wärmeabweichungen betrugen für den gesamten Kanton -4.3°C bzw. -2.6°C. Das kontrastiert mit dem Februar 2014. Dieser erwies sich mit einem Wärmeüberschuss von 1.8°C deutlich wärmer als im langjährigen Mittel von 1981-2010. Erwähnenswert ist, dass jeden Tag des Monates im Rhonetal wärmer als üblich ausfiel. Somit war der Wärmeüberschuss in den tieferen Lagen noch ausgeprägter, wie zum Beispiel wenigstens in Aigle und in Visp +3 Grad. Im Allgemeinen nahm der Wärmeüberschuss mit zunehmender Höhe ab. Auf dem Gross-Sankt-Bernhard auf 2500 M. ü.M. entsprach der Februar den Normwerten 1981-2010.

Dieses Phänomen ist typisch für sehr tiefdruckbestimmten Wetterlagen von einem Monat mit vielen Niederschlagszonen, die das Wallis erfassen. Das Sonnenscheindefizit (von 28%) und vor allem der Niederschlagsüberschuss (fast dass Doppel als üblich) zeigen gut diese Wetterlagen. Das kontrastiert mit Februar 2012, der sehr sonnenreich und ausserordentlich trocken ausfiel. In Sitten und in Visp zum Beispiel fiel kein einziger Regentropfen noch Schneeflocken.

Diese ergiebigen Niederschläge fielen meist als Regen in den Niederungen. Sie waren dafür im Form von Schnee meist oberhalb von 1000 bis 1300 M.ü.M. Dies gewährleistete gute Schneeverhältnisse auf den Skipisten. Am Ende des Monates fielen die Schneehöhen sogar 14% höher als üblich durchschnittlich für das ganze Wallis. Somit entwickelten sich die Schneeverhältnisse positiv im Vergleich zum Januar in fast alle Regionen des Wallis, obwohl die regionalen unterschiedliche Verteilung der Schneeverhältnisse von Januar geblieben sind. Diese Karte des SLF von 27. Februar schildert es: http://www.slf.ch/schneeinfo/Archiv/lwdarchiv/2014/hsrel/de/gif/201402270800_hsrel_de_c.gif

Der Umfang der überschüssigen Schneehöhen (von 110 bis 140%) dehnte sich stetig von Portes du Soleil bis südöstlich von Goms über die Region von Arolla. Nur die Gegenden von Anzère bis zum Lötschental registrierten noch immer ein leichtes Defizit. In Crans-Montana zum Beispiel entsprachen die Schneehöhen am 27. Februar nur 71% der Normwerte im Vergleich zum 62% Ende Januar.

Das Wetter der Wochenenden erwiesen sich im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt des Monats Februar noch unfreundlicher:  die Sonnenscheindauer lag weit unter dem Durchschnitt (-32%)und es wurde vor allem noch ein ausgeprägter Niederschlagsüberschuss verzeichnet (2.5 Mal mehr als üblich). Im Frequenz geschahen Niederschläge jeden Samstag und Sonntag dieses Februar mit der Ausnahme des 23. in fast alle Skiorte.

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März 2014 : Mild, trocken und sonnenreich wie 2011 und 2012

Im Gegensatz zum März 2013, kennzeichnete sich das Wetter des März 2014 ähnlich wie dasjenige von März 2012 und vor allem dasjenige von März 2011. Dieses Jahr (2014) fiel der März deutlich zu mild aus. Somit wurde es einen Wärmeüberschuss von 1.8°C im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1981-2010 festgestellt, d.h gleich wie im Februar (2014). Die Wärmeabweichung war im März 2012 hingegen noch grösser, als sie 4°C im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1961- 90 erreichte oder 3.2°C im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1981-2010. Im Gegensatz fielen letztes Jahr (2013) März und Februar beide kälter als üblich aus.

Im Gegensatz zum Februar erwies sich dieses Jahr (2014) der Wärmeüberschuss im März in den Bergen ausgeprägter als in den Niederungen (2°C auf dem Gross-Sankt-Bernhard, 1.4°C in Visp und sogar 3° auf dem Jungfraujoch auf 3500 Meter Höhe- diese letzte Station wurde jeweils für den Durchschnitt nicht berücksichtigt). Dieses Phänomen ist typisch für vorherrschende hochdruckbestimmte Wetterlagen, die schönes Wetter bringen -im Gegensatz zum Februar. Die Zahlen der Sonnenscheinrate (+29%) und vor allem der Niederschlagsrate (-63%) beweisen gut diese Wetterlagen. Diese letzte Zahl bedeutet, dass die Niederschlagssumme nur etwa der Dritte des Normwertes erreichte. Ausserdem konzentrieren sich die Niederschläge erst auf einige Tage des Monates: 1., 3. Und 4. März und 22. Bis 24. März.

 

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