In die High-Tech Branche investieren, um der Natur näher zu sein?

RemonteeMecanique

Synthese vom 8. bis zum 20. April 2014

Die Auswirkungen des allgegenwärtigen Wifis

Der rasche Aufschwung der Breitbandverbindungen brachte eine Zunahme kabelloser Access-Points mit sich. Waren diese zuerst noch kostenpflichtig, stehen heute Tausende solcher Access-Points kostenlos zur Verfügung, insbesondere in öffentlichen Einrichtungen wie Bahnhöfen, Flughäfen und Universitäten wie auch in zahlreichen Hotels und Restaurants. Davon profitieren nicht nur einzelne Personen, sondern beispielsweise auch touristische Unternehmen, für welche die neuen Domain-Namen wie „.food“, „.paris“, „.tour“ eine bessere Sichtbarkeit im Internet bedeuten. Aber diese Domain-Namen haben nicht nur Vorteile: Dadurch, dass viele von ihnen auf Englisch sind, gibt es beispielsweise eine sprachliche Grenze. Das ist aber nicht die einzige. 2014 wird an der „Bergentwicklungs-Messe“ („Salon de l’aménagement en montagne“) im Rahmen ihres vierzig jährigen Jubiläums in Grenoble genau dieses Thema (neue Internetdomainnamen) diskutiert, was von der „ICANN“ (Internet Coporation for Assigned Names and Numbers) validiert worden ist. Doch schliessen wir diese Klammer und wenden uns wieder dem Wifi zu. Dieses befriedigt nämlich ein soziales Bedürfnis, da heutzutage davon ausgegangen wird, dass ein Wifi unerlässlich ist für einen bestimmten Lebensstil und einen Lebensstandard, der einem bestimmten Gruppenstatus entspricht. Diese Wifi-Abhängigkeit erklärt auch den Boom der mobilen Geräte und die veränderte Abfolge des Kaufprozesses von touristischen Produkten: Gemäss dem Observatorium des e-Tourismus, verfügen 69% der Franzosen über ein Smartphone und 37% über ein Tablet. Ähnlich sieht es in den übrigen europäischen Ländern aus. Das ist auch bestimmten Unternehmen nicht entgangen, weshalb diese mit entsprechenden Applikationen wie zum Beispiel „Verylastroom“ auf mobile Geräte setzen.

Diese „Hyperkonnektivität“ weckt in der Gesellschaft immer mehr den Wunsch, die Natur zu erleben, was sich in der Begeisterung für Aktivitäten in der Natur ausdrückt wie beispielsweise fürs Fahrradfahren. Davon zeugt die Einrichtung der spezialisierten Buchungsplattform „Mountain Bike Holidays“ und die Aktualisierung der etwas älteren Plattform „Roadbike Holidays“. Auch wenn wir die Natur mit unserem eigenen Wohlbefinden in Verbindung bringen, darf das kulturelle Angebot jedoch nicht fehlen. Anders gesagt, möchte der Tourist dabei begleitet werden, wenn er Neues über die Natur lernt und Landschaften entdeckt… zum Beispiel auch mit Hilfe der mobilen Technologie. Auf der anderen Seite werden gerade diese Hilfsmittel in den Wellness & Spa Zentren der verschiedenen Destinationen zur Förderung des eigenen Wohlbefindens auf die Seite gelegt und durch Abnehm- oder Fitnessprogramme ersetzt. Die Lage dieser Einrichtungen – vielfach am Meer oder in den Bergen – trägt zur Erholung der Sinne und zum Seelenfrieden bei. Leider hat dieses Glück einen Preis. Das vergessen wir nur allzu oft. Denn die Angestellten dieser touristischen Einrichtungen sind sehr besorgt um das Wohlbefinden der Gäste und geben oft alles, um deren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Dies obwohl sie nur über eine geringe Entscheidungskraft verfügen. Das sollte aber nicht so bleiben. Denn um den Stress dieser Angestellten zu reduzieren, ist es wichtig, dass ihre Manager ihnen eine grössere Selbstständigkeit bei ihrer Arbeit zugestehen.

Die Schweiz krempelt die Ärmel hoch

Im Jahr 2007 investierte Österreich 70 Millionen Euro in die touristische Infrastruktur, während es im letzten Jahr nur noch 27 Millionen Euro waren. Während also in Österreich und Frankreich der Rückgang der Investitionen eher beunruhigt, investiert die Schweiz in ihre Bergbahnen, um den sinkenden Touristenzahlen entgegenzuwirken. Zweifelsohne sollte sich die Schweiz auch über die Neugestaltung der öffentlichen Räume ihrer Wintersportorte (Winterterrassen, öffentliche Plätze, Fussgängerzonen usw.) Gedanken machen, um besser auf die verschiedenen Winteraktivitäten ausgerichtet zu sein. Der Schneemangel, welcher am Swiss Global Change Day diskutiert wurde, bremst jedoch die Begeisterung. Es stellt sich die Frage, ob diese Investitionen auch während den Wintern rentabel sein werden, wenn nur wenig Schnee fällt. In den Bergen führen warme Betten jedenfalls dazu, dass die Bergbahnen genutzt werden. Deshalb interessieren sich die Bergbahngesellschaften immer mehr für Immobilien. Und dabei sind sie nicht die einzigen: Die SBB planen bis 2020 den Bau von 400 Hotelzimmern in Lancy-Pont-Rouge (Genf), Morges, Montreux und Sitten.

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