Territoriale Beobachtung von Tourobs unter derzeit starkem Wandel

Klare Missionen und eine gut definierte Organisation

Bei den Betrachtungen von Tourobs sind die Pionierinitiativen zur Beobachtung des Tourismusphänomens heute so weit fortgeschritten, dass man interessante Schlussfolgerungen ziehen kann. Im Allgemeinen werden vier zentrale Themen als wesentlich angesehen, damit eine Beobachtungsstelle die unbestrittene Referenz in ihrem Tätigkeitsbereich sein kann:

  • Übersicht über das Angebot
  • Überwachung der Frequentierung (https://tourobs.ch/de)
  • Merkmale und Verhalten der touristischen Gäste
  • Wirtschaftlicher Nutzen

Um diese Aufgaben zu erfüllen, hebt die Agentur für touristische Entwicklung des Var beispielsweise die Bedeutung einer Organisation hervor, die auf Technik und Überwachung basiert. Das Engineering reagiert auf den Bedarf der Projektleiter an globalen Analysen, indem es eine Kontextualisierung der territorialen Daten vorschlägt. Eine strukturierte Überwachung ist sowohl für den internen Gebrauch als auch für den Austausch mit den Partnern des Gebietes unerlässlich.

Im Laufe der Zeit haben die regionalen Entscheidungsträger verstanden, dass ihr strategisches Denken nicht allein auf Intuition, gesundem Menschenverstand oder Erfahrung beruhen darf. Die Kenntnis der Merkmale und des Verhaltens der touristischen Gäste beruht auf wirtschaftlichen Erhebungen, die so weit wie möglich zentralisiert werden sollten. Wenn jedes Reiseziel seine eigenen Erhebungslösungen und -verfahren entwickeln muss, wird das Wissen zu sehr zersplittert. Es besteht sogar die Gefahr der Kontraproduktivität, wenn derselbe Dienstleister mehrmals mit demselben Thema angesprochen wird.

Der Vergleich der Daten mit der Realität vor Ort ermöglicht es, die gesammelten Informationen zu validieren und zu bereichern. Nach Ansicht der Tourismusentwicklungsagentur des Var trägt diese Arbeit wesentlich zum Mehrwert eines Observatoriums bei, erfordert jedoch einen partizipativen Ansatz, bei dem die verschiedenen Mitglieder des Netzes (Tourismusbüros, Gemeinden, Verbände usw.) Informationen über ihre Bedürfnisse, die verfügbaren Daten und Instrumente austauschen. Andererseits ist die Belebung des Netzes durch regelmässige Newsletter, die den Partnern im Var vorgeschlagen werden, eine gute Praxis, die auch Tourobs seit mehreren Jahren anwendet.

Die Messung der physischen Besucherströme ist ein weiterer Entwicklungsbereich für Observatorien. Die Reiseveranstalter sind zunehmend an dieser Art von Instrumenten interessiert. Die brandneue Lösung «MobilityInsight», die Tourobs in Zusammenarbeit mit Swisscom anbietet, ähnelt dem Dienst «Flux vision tourisme», der in Frankreich von der Telefongesellschaft Orange eingeführt wurde. In beiden Fällen ermöglicht die Masse an Mobiltelefondaten, die Besucherströme aufzuzeigen und die Segmentierung zwischen Ausflüglern und Gästen, die in der Gegend bleiben, zu analysieren. Diese Lösungen gehören zu anderen Ansätzen der wirtschaftlichen Intelligenz, bei denen die Entscheidungsfindung in der Regel auf sachlichen Argumenten beruht.

Source: Jamie Street on Unsplash

 

Bündelung von Methoden und Ressourcen als Erfolgsfaktor unbestritten

Unabhängig von der räumlichen Ausdehnung muss die Beobachtung vor allem bestimmte Ziele erfüllen. Die Datenerhebung sollte nie als Selbstzweck betrachtet werden. Die Interpretation der Daten ist das Wesentliche und rechtfertigt den gesamten Ansatz. Eine richtige Perspektive ist daher notwendig, um die Ergebnisse der Analyse der erhobenen Daten zu objektivieren.

Ein auf den ersten Blick hervorragendes Ergebnis, wie beispielsweise eine hohe Besucherzufriedenheit, darf nicht über die entscheidenden Fragen hinwegtäuschen, denen sich die Akteure in dem untersuchten Gebiet stellen sollten. Das heisst, wie beständig ist dieses Ergebnis im Laufe der Zeit? Wie sieht es im Vergleich zu den umliegenden Reisezielen aus? Inwieweit ist die Besucherzufriedenheit für die verschiedenen Kundensegmente homogen? Dies sind alles Fragen, deren Beantwortung eine Einordnung der Informationen und eine über das Gebiet hinausgehende Analyse erfordert.

Neben der Beantwortung der oben gestellten Fragen hat die Bündelung der Beobachtungen viele weitere Vorteile. In erster Linie geht es um die Optimierung der personellen und finanziellen Ressourcen. Schliesslich ist die Gewährleistung von Kohärenz und Vergleichbarkeit der Resultate der zweite grosse Vorteil des Poolings. Nach dem Vorbild von Tourobs empfiehlt das Observatorium des regionalen Tourismusausschusses der Bretagne einen Ansatz, der darauf abzielt, sowohl die auf lokaler Ebene erhobenen Daten zu aggregieren als auch die auf überregionaler Ebene erhobenen Daten zu disaggregieren.

Es wäre ein Fehler, jedem Gebiet die Freiheit zu lassen, seine eigene Methodik zur Bewertung des wirtschaftlichen Gewichts des Tourismus in seinem eigenen Massstab festzulegen. Die Summe der fragmentierten Ergebnisse wird mit Sicherheit die regionalen Schätzungen übersteigen und damit die Glaubwürdigkeit der anderen Analysen in Frage stellen. Andererseits bietet die Ausdehnung des Beobachtungsfeldes die Möglichkeit, ein breiteres Spektrum zu bearbeiten und somit die gesammelten Daten besser zu relativieren.

Der dritte grosse Vorteil der gemeinsamen Beobachtung besteht darin, dass das Risiko der Erschöpfung der Befragten vermieden wird. Aufgrund mangelnder Koordinierung werden bei Unternehmensbefragungen zu oft lediglich die Dienstleister des Gebiets mobilisiert, deren Aufgabe vor allem darin besteht, die Besucher so gut wie möglich zu empfangen und nicht darin, zahlreiche Umfragen zu beantworten. Es ist daher wichtig, diese wertvollen Informationskanäle nicht zu schwächen, die es ermöglichen, die Situation regelmässig zu ermitteln und schneller zu Ergebnissen zu gelangen als mit Hilfe der amtlichen Statistik.

Mit der Durchführung eigener Erhebungen wie dem Saisonbarometer und der optimalen Nutzung von Daten aus Erhebungen nationaler Organisationen wie Schweiz Tourismus und der KOF stellt Tourobs sicher, dass diese Empfehlungen eingehalten werden und steht gleichzeitig den Akteuren des Walliser Tourismus zur Verfügung, um ihre spezifischen Bedürfnisse zu erfüllen.

 

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