Im Bann der Emotionen

ChangementClimatique

Synthese vom 18. bis zum 31. Mai 2014

Landschaften auf Tournee

Schweiz Tourismus hat das Jahr 2014 unter das Thema „Aussichten“ gestellt. Auf drei Kontinenten wird die Destination Schweiz unter diesem Motto beworben. Im Parc de la Villette in Paris findet zudem vom 14. bis 22. Juni eine spezielle Ausstellung statt. Um die landschaftliche Schönheit der Schweiz unter einem neuen Blickwinkel anpreisen zu können, hat Schweiz Tourismus mit dem französischen Starfotografen und Filmemacher Yann Arthus-Bertrand zusammengespannt. Vom Jungfraujoch zur Hängeseilbrücke über die Triftschlucht bis zum Bootshafen von Chevroux am Neuenburgersee – Yann-Arthus Bertrand hat Schweizer Landschaften aufgenommen wie kein anderer vor ihm. Dabei hat er einige grossartige Augenblicke für die Ewigkeit festgehalten. All jenen, die in der besagten Woche nicht nach Paris fahren können, bietet Schweiz Tourismus den Film „La Suisse vue du ciel“ und die schönsten Aufnahmen von Yann Arthus-Bertrand auf einer eigenen Website an. Eingefangen von der Linse des Franzosen mit Weltruf werden die Landschaften der Schweiz bestimmt bald die Welt erobern. Dies umso mehr als einige Abschnitte des Werbefilms vermutlich in den nächsten Langfilm von Yann-Arthus Bertrand integriert werden, einen Film, der dem Publikum für 2015 in Aussicht gestellt wurde.

Auch das Wallis hat seinen Starfotografen: Michel Darbellay ist seit 1959 mit seiner Kamera unterwegs. Den touristischen Schönheiten von Martigny hat er 1983 ein eigenes Werk gewidmet: „Martigny ou le chuchotement des platanes“ (Martigny oder das Raunen der Platanen). Bis Ende Oktober 2014 stellt die Mediathek von Martigny ihr kulturelles Engagement unter Beweis und widmet dem fotografischen Werk von Michel Darbellay eine Ausstellung.

Genau wie in der Schweiz haben die Akteure der Tourismus- und Kulturbranche in Frankreich beschlossen mit einem grossartigen Talent aus dem Bereich der Fotografie zusammenzuarbeiten, um treue Besucher zu belohnen und neue Kunden zu erobern. „Atout France“ und das „Institut français“ haben mit der Fotografin Maia Flore von der Agentur VU’ einen Vertrag unterzeichnet. Ziel ist es, dem Publikum französische Sehenswürdigkeiten, die es bereits kennt, unter einem neuen Blickwinkel anzubieten. Das Produkt dieser Zusammenarbeit – die Wanderausstellung „ImagineFrance“ – wird in Rom, Neapel, Mailand, New York und Paris Halt machen.

Das Tierische an den Emotionen

Voller Stolz auf die positive Bilanz für ihr erstes Jahr beabsichtigt „Valais Wallis Promotion“ für das Jahr 2015 die Weiterführung ihrer Strategie, möchte dabei aber auf eine neue Art der Kommunikation setzen und mehr auf Emotionen abstellen, um die Besucher anzuziehen und das Wallis in ein neues Licht zu rücken. Die Promotionsorganisation will zudem eine Vorzeigeregion in Sachen Weintourismus schaffen. Eine Idee, die bereits auf „Montreux Riviera“ übergesprungen ist, wie man aus der dritten Auflage des regionalen Treffens „Rencontre des vignerons, hôteliers et restaurateurs“ am 19. Mai in Vevey schliessen kann. Diese Veranstaltung hat unter anderem auch bestätigt, wie wichtig das Storytelling in den letzten, wirtschaftlich eher schwierigen Jahren geworden ist. Um die Kunden zu Ausgaben zu bewegen, genügt es nicht mehr, innovativ zu sein, wie z. B. mit einem Projekt zur kulturellen Neuorientierung oder mit dem Projekt CUBE 365. Es ist unabdingbar, der Kundschaft das Produkt und seine Vorzüge zu erklären. Vor allem Destinationen, die sich im Einkaufstourismusweiterentwickeln möchten, müssen das unbedingt berücksichtigen.

Im Sommer jedoch steht der Hauptbeweggrund für eine Reise sehr oft im Zusammenhang mit der Natur. Dies wird u. a. durch das bedeutende Angebot an Umweltcamps für Kinder und Jugendliche in Österreich belegt. Von dieser Begeisterung für die Natur profitieren in erster Linie die Naturpärke, die – um den Kunden noch besser zu gefallen – nicht mehr nur Ruhe und Wanderwege bieten, sondern ein ganzes Programm von qualitativ hochstehenden Aktivitäten.  Gemäss dem „Management Center Innsbruck“ hat sich über ein Fünftel der befragten Touristen ausdrücklich wegen des Nationalparks Hohe Tauern für eine Reise in diese Gegend entschieden. Auch in der Schweiz hat das Interesse an den regionalen Naturparks stark zugenommen. So haben das Netzwerk der Schweizer Pärke, das Unternehmen PostAuto und das Bundesamt für Umwelt beschlossen, den Umweltgedanken gemeinsam zu Ende zu spinnen. Sie laden die Besucher dazu ein, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen, wenn sie die Region eines der 20 im Projekt eingebundenen Pärke besichtigen möchten. Der Naturtourismus blüht offenbar. Er ist sogar Antrieb für ein paar aussergewöhnliche Projekte. So hat der Direktor von Schweiz Tourismus die Organisation von Safaris zur Beobachtung von „The Big Three“ ins Auge gefasst. Wolf, gibst du dich dazu her? Nicht so sicher...

Sich anpassen bedeutet den Kampf aufnehmen

Grossbritannien, Spanien und Frankreich sind zwar die bevorzugten Feriendestinationen der Europäer, aber auch Davos bleibt vom Tourismus nicht verschont – genauso wenig wie von der Klimaerwärmung. Ein Film zu diesem Thema soll das in Erinnerung rufen. Er wurde zur Hälfte vom Bund finanziert und wird voraussichtlich 2016 in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Bergbahnen von Davos gezeigt werden. Der Film ist Teil eines  Pilotprogramms des Bundes. Ziel ist es, das Bewusstsein für den Klimawandel und auf diese Weise Projekte zu fördern, die zur Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen beitragen. Lange Zeit stand im Mittelpunkt der Klimadebatte das schwierige Unterfangen der Reduzierung von Treibhausgasemissionen; heute wird dies nun begleitet von Anpassungsmassnahmen an die Klimaveränderung. Beispielsweise ziehen sich heute vermehrt grüne Korridore durch unsere Städte und dringen sogar bis in die Innenstadt vor, wo sie etwas Frische bringen und das urbane Klima verbessern – zur grossen Freude der Touristen und der Bewohner.