Empowerment als Quelle für Veränderungen

Superblocks oder Superillas sind ein Planungskonzept, das den städtischen Verkehr mäßigen und die Lebensqualität in Wohnvierteln verbessern soll. Die Superblöcke wurden 2006 in Barcelona entwickelt, wo sie zum ersten Mal umgesetzt wurden, und haben sich seitdem in anderen europäischen Städten durchgesetzt. Der Erfolg dieses Modells ist vor allem auf seine positiven Auswirkungen in mehrfacher Hinsicht zurückzuführen: Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden werden durch die Einschränkung der Präsenz von Fahrzeugen im öffentlichen Raum angesprochen. Ein weiterer Vorteil sind die geringen wirtschaftlichen Kosten, die von den Behörden, die sich für diese taktische und ökosystembasierte Stadtplanung entschieden haben, sehr geschätzt werden. Keine Abrisse und keine großen Infrastrukturbauten. Anstelle eines langsamen Planungsprozesses und mit teuren unveränderlichen Umsetzungen werden Veränderungen durch kostengünstige, provisorische und versetzbare Maßnahmen erreicht (Bodenmarkierungen, Bäume in Kübeln, Pflanzenbeete, Schattensegel, Nebelduschen, Spielelemente, Picknickbänke). Es wurde häufig beobachtet, dass diese Veränderungen eine Dynamik in Gang setzen, die der Wiederbelebung des sozialen Gefüges förderlich ist. Die Organisation von Spiel-, Kultur- und Bürgeraktivitäten in den freigewordenen öffentlichen Räumen führt zur Gründung von Stadtteilvereinen. Schließlich verbessern sich tendenziell die wirtschaftlichen Ergebnisse der Geschäfte, was die Befürchtungen im Zusammenhang mit der Fußgängerzone entkräftet.

In der Schweiz ist es die Stadt Basel, die derzeit die Einführung dieses Konzepts diskutiert. Der Regierungsrat prüft unter anderem, wie ab Sommer 2023 in den Stadtteilen Wettstein und St. Johann experimentelle Superblöcke eingerichtet werden können. Er stellt auch sicher, dass sie die anderen bereits geplanten Klimamassnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den Quartieren ergänzen. Die Stadt möchte sich als Unterstützer dieser dezentralisierten, von unten nach oben gerichteten Bewegung für eine von den Bürgern geführte Umstellung der städtischen Mobilität anbieten.

Dieses Projekt ist eine von zwei Ideen, die im zweiten Teil des Forums Nachhaltige Entwicklung 2023 im Rahmen des Workshops "Lab 7: Was wäre, wenn wir die Zukunft der Gemeinde kollektiv gestalten?" ausgewählt und weiterentwickelt wurden. Dieser bot die Gelegenheit, die Kraft des Kollektivs zu testen und mit dem heuristischen Werkzeug "Imagination Sundial" zu experimentieren, das von Rob Shorter entwickelt wurde. Konkret mussten sich die Teilnehmer zunächst die Geschichte der Entwicklung in Basel erzählen lassen, die weiter oben in diesem Artikel beschrieben wurde. Dann wurden sie gebeten, das Gehörte zu analysieren: Welche mentalen und emotionalen Räume, Orte, Praktiken und Pakte stachen aus der Geschichte hervor? Danach wurden die Antworten auf Post-it-Zetteln festgehalten und mündlich ausgetauscht. Ausgehend von dieser Schnelldiagnose wurden die Teilnehmenden dann gebeten, mit ihren Ideen die Räume, Orte, Praktiken und Punkte zu festigen, mit denen die nachhaltige Entwicklung noch besser im Projekt verankert werden könnte. Diese Ideen wurden auf Post-its notiert und auf der Leinwand angeordnet (siehe Bild unten). Die Anwendungsbereiche des Tools sind vielfältig. Probieren Sie es aus.

Weitere Informationen :

https://doughnuteconomics.org/tools/101

Die Autorin dieses Artikels nahm am 16. Mai 2023 am Forum für nachhaltige Entwicklung "Halbzeit bei der Agenda 2030 - entschlossen zu mehr Wirksamkeit" teil. 

 

Bildnachweis des Titelbildes: Imagination Sundial by Rob Shorter, CC BY-SA 4.0