Eine Frage der Anerkennung

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Synthese vom 30. März bis 11. April 2016

Instant Messaging und APIs revolutionieren das Tourismusmarketing

Sich mit jemandem unterhalten, Dateien verschicken oder einfach kurz nachschauen, ob die Freunde online sind... Man könnte ja das Bedürfnis haben, ihnen eine Message zu senden… Die Vorzüge des Messagings sind beim breiten Publikum hinlänglich bekannt, und die Technik wird auch ohne jegliches Masshalten eingesetzt. Schliesslich ist sie gratis. So dient sie zum Beispiel der koordinierten Ausgangsplanung unter Kameraden. Für zahlreiche junge Menschen sind Facebook Messenger oder WhatsApp auch ein Instrument, um der elterlichen Kontrolle zu entkommen. Zudem bieten sie ihnen die Möglichkeit, sich einer spezifischen Gruppe anzuschliessen, mit der sie sich identifizieren und bei der sie sich in Szene setzen können. Die Bindungen innerhalb der Gruppe sind elitär – und von der momentanen Laune der andern Gruppenteilnehmer abhängig, die den Dienst nach Belieben ein- oder abschalten. Ein User, der mit seinem Messaging-System geschickt umzugehen versteht, kann übrigens in mehreren spezifischen Gruppen verkehren und dabei sein eigenes Ich gezielt kultivieren. So gesehen – und auch in weiteren Belangen – lässt sich mit diesem Instrument ein soziales Netz weben und unter anderem die ganze Freizeit durchorganisieren. Künftig dürfte sich sein Gebrauch insofern ausweiten, als er vermutlich institutionalisiert wird, unter anderem von Transportunternehmen. SNCF und KLM haben angekündigt, dass sie mit Facebook zusammenspannen wollen. Das könnte nicht nur für die Konsumenten, sondern für die ganze Tourismusbranche entscheidende Auswirkungen haben. Bei der oben erwähnten Zusammenarbeit steht Facebook Messenger im Zentrum. Dank einer Application Programming Interface, kurz API, bietet dieses Messaging-System den Vorteil, dass es mit Dienstleistungen Dritter kompatibel ist. Im angesprochenen Fall mit denjenigen der französischen Staatsbahnen und einer internationalen Fluggesellschaft. Diese beiden haben natürlich nicht zufällig Facebook gewählt, sondern weil es sich dabei um eine besonders vielversprechende Lösung handelt. Mit 800 Millionen User in der ganzen Welt verschafft Facebook Messenger den beiden Zugang zu einem Riesenpublikum und ermöglicht ihnen eine unvergleichliche Reichweite. Der Schritt bedeutet aber auch den Übergang von einer Strategie der Entwicklung zu einer Strategie der Entsendung. So wird zum Beispiel davon ausgegangen, dass eigene Plattformen der Unternehmen verschwinden, um einerseits einer Radikalisierung des Partnerschaftsgedankens Platz zu machen, andererseits aber auch der klassischen Diffusion. Was das Marketing im Tourismus angeht, so muss es dann teilweise neu erfunden werden, denn auf den eigenen Websites wird es nicht mehr aufbauen können. Vermehrt wird sich das Produkt als solches behaupten müssen. Die Werte seiner Marke müssen dem Publikum ohne stützende Website bekannt sein. Im Tourismus-Marketing werden also tendenziell Inhalte im Zentrum stehen, die auf mobilen Plattformen zueinander in Interaktion treten. In solch neuartigen Konstellationen stellt sich die Frage nach dem Platz der Tourismusbüros.

Dem UNESCO-Welterbe wachsen Flügel

Im Rahmen der „International Skiareatest Awards 2016“ spricht man wieder viel von den Bergbahnen –  und diesmal hört man Gutes. Bei den Gewinnern ganz zuvorderst stehen Valentin König und sein Team, die zum Stolz der Walliser und zum Betrübnis anderer richtig abräumten. Valentin König,  Chef der „Aletsch Riederalp Bahnen AG“ (ARBAG) sowie der „Bettmeralp Bahnen AG“ (BAB AG), wurde für seine kräftigen Bemühungen mit der Auszeichnung „Seilbahner des Jahres“ belohnt. Zwei weitere Personen erhielten öffentlich Anerkennung für ihren Einsatz: Heinz Imhasly, Präsident der Fiescheralp-Bahnen und früherer Verwaltungsrat der „Aletsch Arena AG“, sowie Monika Gottsponer, Kommunikationsverantwortliche der „Aletsch Arena AG“: Sie erhielten je den Ehrenpreis für ihr Lebenswerk und den Preis für das beste Marketing. Solche Preise für Einzelpersonen sind natürlich sehr schön, aber noch wichtiger war am 8. April 2016 die Ehre, die der ganzen Region zuteil wurde: Drei weitere Preise wurden ihr nämlich im Bereich der Mobilität und der Sicherheit verliehen. Damit hebt sich die UNESCO-Welterbe-Region noch deutlicher vom Durchschnitt ab. Und da Erfolg bekanntlich keine Grenzen kennt, konnte sich die ARBAG auch noch bei den Winter-Awards 2015/16 (Schweiz) durchsetzen und die Auszeichnungen „Testsieger Gold 2016“  sowie „Aufsteiger des Jahres 2016“ entgegennehmen. Was die Pisten betrifft, so holte die Aletsch-Arena schliesslich noch ein internationales Gütesiegel in Gold. Wird die ARBAG dieses Niveau halten können? Das fragen wir uns später. Jetzt wird erst einmal gefeiert! Bemerkt sei noch, dass die ARBAG mit ihrer Rückkehr unter die Gefeierten einen Hoffnungsstreifen für die ganze Branche an den Himmel gezaubert hat. Bis zum nächsten Jahr, also! Mal sehen, wer beim Skiareatest 2017 die Nase vorne hat.